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Das Rumänische Kulturinstitut Wien unterstützt das Projekt Siebenbürgen Connect, das eine fast vergessene historische Verbindung zwischen dem Salzkammergut und Siebenbürgen wiederbeleben soll. Welche historischen Spuren können wir heute im Salzkammergut finden? Wie sieht die Gedächtniskultur aus? Welche Aspekte sind in der Erinnerung verankert und welche nicht mehr? Welche Aspekte existieren nicht mehr? Das sind Fragen, auf die das Projekt Antworten finden möchte.
Vom 13. bis 18. Mai 2024 wird eine Gruppe rumänischer Schüler des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium in Sibiu eine Kulturreise nach Bad Ischl im Salzkammergut unternehmen, an deren Ende ein künstlerisches Produkt in Bad Ischl, im Salzkammergut entsteht. Das Kulturprogramm und die künstlerische Tätigkeit wurden von dem Künstler Ovidiu Anton konzipiert. Im Rahmen des Programms erstellen die SchülerInnen analoge Fotografien von historischen Aspekte des Salzkammerguts. Eine Auswahl ihrer Fotos wird den Grundstoff für eine Publikation bilden. Der Schwerpunkt liegt auf der Herausarbeitung persönlicher Geschichten, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verweben und das gegenseitige Verständnis fördern.
In einer ersten Phase des Projekts begab sich eine Klasse der Fachschule HLW Bad Ischl im Jahr 2023 auf die Suche nach den „Spuren“ Siebenbürgens im Salzkammergut. Sie besuchten das Heimat- und Landlermuseum in Bad Goisern und das Museum Ebensee. Außerdem trafen sie sich mit VertreterInnen der Siebenbürger Sachsen aus Oberösterreich. Daraufhin folgte ein Wochenausflug nach Sibiu im Herbst 2023, wo sie die SchülerInnen des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasiums kennengelernt haben. Das künstlerische Programm, das den SchülerInnen vom Künstler Ovidiu Anton vorgeschlagen wurde, beinhaltete das Erstellen von analogen Fotografien. Die entstandenen Materialien werden ebenfalls für das finale künstlerische Produkt benutzt.
Dieses Produkt des Projekts wird eine Publikation sein, die die Fotografien der SchülerInnen beider Schulen enthält, des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasiums und der Fachschule HLW Bad Ischl. Realisiert wird sie von Ovidiu Anton in Zusammenarbeit mit der rumänischen Künstlerin und Grafikerin Crăița Niga. Die Präsentation der Publikation findet Ende Juli bei einem Schulfest an der Fachschule HLW Bad Ischl statt.
Ovidiu Anton, geboren 1982 in Timișoara, lebt und arbeitet in Wien. Seine künstlerische Ausbildung begann an der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Fotografie, die er von 2003 bis 2004 besuchte. Daraufhin folgte von 2008 bis 2009 ein Studium an der École Supérieure des Beaux-Arts in Marseille und von 2004 bis 2010 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, bei dem er sich auf performative Künste und Skulpturen unter der Leitung von Monica Bonvicini spezialisierte. Seine künstlerische Laufbahn umfasst eine Reihe bemerkenswerter Einzelausstellungen, wie „New Positions“ auf der Art Cologne im Jahr 2015, „Sub Fuckin Versive“ im Kulturzentrum Tabacco 001 in Ljubljana im Jahr 2014, „Sauve qui peut!“ in der Galerie Christine König in Wien 2013, „Weiße Wände?“ in der Galerie 5020 in Salzburg im Jahr 2011 und seine Diplomausstellung an der Akademie der bildenden Künste in Wien im Jahr 2010. Ovidiu Anton zeichnete sich durch seine innovative Herangehensweise und seinen geleisteten Beitrag zur zeitgenössischen Kunstszene aus.
Crăița Niga (geb. 1998) lebt und arbeitet derzeit in Wien. Sie ist seit 2023 als künstlerische Leiterin bei „Reaktor“ in Wien tätig. Davor war sie von 2022 bis 2023 Produktionsassistentin bei „Atelierul Fabrik“ in Bukarest. Ihre Ausbildung umfasst einen Bachelor in Bildender Kunst an der Nationalen Universität der Künste in Bukarest im Jahr 2021. Sie hat u.a. an folgenden Gruppenausstellungen teilgenommen: „Poetics of Politics”, bei Art Encounters, Timișoara, Rumänien (2023), „Variations of here and elsewhere”, in der Galerie Pogo, Bukarest, Rumänien (2023), „On Photography and few other things...”, in der Galerie Strata, Bukarest, Rumänien (2022), „Possible Interactions”, im Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst, Bukarest, Rumänien (2021), „On past tense and its possibilities”, in der Galerie Leilei, Bukarest, Rumänien (2021), „We met at 5”, bei SwitchLab, Bukarest, Rumänien (2021), „Tranzitiv”, bei Etaj, Bukarest, Rumänien (2021) und „Artz x Nevăzuții”, in der Galerie Artz, Shanghai, China (2020).
Das Projekt ist Teil des Programms von „Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl - Salzkammergut 2024.“