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Das Rumänische Kulturinstitut in Wien präsentiert im Zeitraum 9. Juni - 7. Juli die Ausstellung „Nightfall“ des Künstlers Részegh Botond. Die Vernissage findet am 9. Juni, um 19.00 Uhr, im Rumänischen Kulturinstitut in Wien (Argentinierstrasse 39, 1040 Wien) in der Anwesenheit des Künstlers und der Kuratorin Anamaria Altmann statt.
"Bei Einbruch der Dunkelheit, dann wenn Formen verschwinden und Farben verblassen und die Nacht ihre schwarze Hülle um die Welt spannt, ist die Stunde des Feuers angebrochen.
Botond Részegh setzt sich in seinem Zyklus Nightfall intensiv mit der menschlichen Existenz als bipolare Schizophrenie auseinander, die für ihn stets zwischen dem Angebot einer natürlichen Freiheit und dem Wunsch nach freiwilliger Unterjochung pendelt. Diese Dichotomie des Seins übersetzt Részegh mittels Formvokabular und Gestaltungsprinzipien in sein Werk, die alles andere als nebensächlich sind. Aus dem schwarzen Raum treten feurige, gesichtslose Köpfe an die Oberfläche, die sich gleichermaßen zum Symbol der Bedrohung, der Angst, der Gewalt, Grausamkeit und des Zynismus fortentwickeln. Totenschädel umgeben von Gliedmaßen, die sich in kodifizierten Gebärden im Dunkel verlaufen, erinnern ein letztes Mal an den stummen Schmerz von Opfer und Täter gleichermaßen.
Der plastische Diskurs des Künstlers als Ausdruck einer beklemmenden Freiheit, zielt auf die Hinterfragung der Gefühlserlebnisse beim Anblick der leeren, dunklen Räume in deren Gefangenschaft die brennend blutenden, blinden Augen in ihrer merkwürdigen Einsamkeit auftauchen, ab.
Seine Kunst als entrückte Erinnerung surrealistischer Grotesken und die stark expressive Malweise der losen Körperteile stellen Horror und Beklemmung zurück in eine Realität, die sich als ein, aus einem anderen Leben, herausgerissenes Stück Wirklichkeit präsentiert. Eine Wirklichkeit die anonym scheint, es aber nur vermeintlich ist: das Leben des mittlerweile in Freiheit befindlichen Mikhail Khodorkovsky ist Basis der systemischen Hinterfragung von Freiheit durch Részegh. Er versteht diese nicht nur als physisches Antonym einer Haft, also als eine körperliche Befindlichkeit, sondern auch als metaphysische Instanz, die vollkommen wertfrei in den Raum gestellt sein möchte.
Je dunkler die Nacht, umso heller das Feuer."
(Anamaria Altmann, Kuratorin)
Részegh Botond hat zwischen 1996 und 2001 unter der Leitung von Prof. Mircia Dumitrescu an der Kunstuniversität Bukarest studiert und war Doktorand der Kunstuniversität Budapest im Zeitraum 2004-2008, unter der Leitung von Prof. König Róbert.
Er hatte sein Debüt als Künstler im Jahr 2001 mit der Ausstellung seiner Diplomwerke an der Kunstuniversität Bukarest und mit der Einzelausstellung im Rahmen der Internationalen Buchmesse in Budapest. Es folgten weitere 36 Einzelausstellungen, darunter Ingeborg Zweymüller Gallery- (Baden, Österreich, 2009), Northeastern University (Boston, USA, 2010), Léna&Roselli Gallery (Budapest, 2011), Joella Gallery (Turku, Finland, 2013), 360 Gallery (Boston, USA, 2014) und VOLTANY - Volta Show (New York, USA, 2014).
Weitere Details über Részegh Botond und seine Werke finden Sie auf der Homepage des Künstlers: http://reszeghbotond.wordpress.com
Die Ausstellung „Nightfall“ kann im Rumänischen Kulturinstitut in Wien im Zeitraum 9. Juni - 7. Juli, von Montag bis Freitag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.