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Das Rumänische Kulturinstitut in Wien präsentiert im Zeitraum 8. November – 2. Dezember 2016 die Ausstellung „rêverie“ von Gabriela Culic. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Dienstag, dem 8. November, um 18 Uhr statt, im Rumänischen Kulturinstitut in Wien, in Anwesenheit der Künstlerin Gabriela Culic und der Kuratorin Ana-Maria Altmann.
„Stille. Ein Atemzug. Ein Flügelschlag und wir sind frei.
Als Reminiszenz an eine Zeit in der bloß der Wind und das Krächzen der Vögel die Stille einer menschenleeren Wirklichkeit durchbrechen und das Gleichgewicht der Welt als Urinstinkt in allem Lebendigen wohnt, erinnern die Werke der Künstlerin Gabriela Culic an eine Sehnsucht, die oft nur schwer zu deuten ist. Getragen von den Schwingen ihrer Vögel, schafft die Künstlerin in ihren Arbeiten eine einzigartige Atmosphäre der Ruhe und Freiheit, in der nichts bedrohlich ist. Mit einem sanften, lauen Druck nimmt sie die Betrachtenden allmählich bei den Händen und führt sie fort, ganz leise, an einen Ort, der neben der alltäglichen Realität wartet und in dem nur ist, was sein muss; Geborgenheit. Weg in ein Weltzeitalter, das gleichzeitig war und nie gewesen ist, von dem sie sicher sind es zu kennen, aber es doch nicht behaupten können, finden sich die Betrachterinnen und Betrachter in einer Urzeit wieder, in der sie den Beginn allen Seins immer und immer wieder neu begreifen können.
Wie ein geradezu paradoxer Gegenentwurf zu einer immer schneller werdenden, technisierten Gesellschaft, in der sich der Zeitbegriff schon aus dem Orbit eines narzisstischen Selbst-Verständnisses herausgedreht hat, öffnet Gabriela Culic Fenster zu Welten, die traumhaft außerhalb jeder messbaren Zeit stehen und dieser auch gar nicht bedürfen. Gleich Träumen überlagern sich ihre Wirklichkeitsentwürfe in den vielen, zarten Schichten ihrer Leinwände, verweisen aufeinander, bedingen sich gegenseitig, bleiben aber trotz ihrer eleganten Komplexität nie undurchdringlich. Es ist doch gerade immer das eigene Selbst, das in dem tiefen, universellen Harmoniebedürfnis ihrer Farbkompositionen einen richtungsweisenden Kompass durch den multidimensionalen Kosmos ihrer Arbeiten findet. Und dort an diesem Punkt, jenseits von Raum und Zeit, begegnen wir erneut jener Sehnsucht, jenem stillen inneren Streben, das wir nicht benennen wollen, denn jetzt ist es auch gar nicht mehr notwendig es zu müssen, da wir in diesem Augenblick die Welt verstehen.
Und dann wird es plötzlich still. Der Nebel senkt sich wie eine wärmende Decke über den vom Sommer müde gewordenen Boden. Die Vögel treten noch einmal gegen die schwarze lehmige Erde des Winters, halten einen Moment inne und heben ab. Ein Atemzug. Ein Flügelschlag noch und wir sind frei.“ (Ana-Maria Altmann)
Gabriela Culic ist 1965 in Bukarest geboren und hat dort 2003 ihre Ausbildung an der Kunstakademie abgeschlossen. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland sowie Preise und Ehrungen würdigen die letzten fünfzehn Jahre ihres Schaffens. Die Künstlerin lebt und arbeitet zurzeit in Bukarest und Berlin.
Weitere Details über Gabriela Culic und ihre Werke finden Sie unter: http://culicggabriela.wixsite.com/gabrielaculic.
Die Ausstellung „rêverie“ kann im Rumänischen Kulturinstitut in Wien im Zeitraum 8. -29. November besucht werden, von Montag bis Freitag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.