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Das Rumänische Kulturinstitut in Wien, in Zusammenarbeit mit der Organisation „Soleil de l’Est“ präsentiert die Ausstellung „Opus 5 - Soleil de l'Est - Einblicke in die rumänische zeitgenössische Malerei“. Die Ausstellung enthält 14 Werke der KünstlerInnen Robert Köteles, Corneliu Vasilescu, Cristian Sida, Dan Cioca und Mariana Cinteanu und kann zwischen dem 17. April und dem 28. Mai im RKI Wien (Argentinierstrasse 39, 1040) besucht werden.
Im Rahmen der Vernissage, die am 17. April, um 19.00 stattfindet, wir der Präsident der Organisation „Soleil de l’Est“, Michel Gavaza, den Album „Présences de la peinture contemporaine roumaine en France avec Soleil de l’Est“ der vom RKI Verlag herausgebracht wurde und das Buch „Dan Cioca: album monografic“ (RKI Verlag, 2014) präsentieren und dem Publikum Details über die Ausstellung und die Künstler bieten.
Vor mittlerweile mehr als 20 Jahren gründete Michel Gavaza die Organisation „Soleil de l’Est“ mit dem Ziel das Kulturverständnis osteuropäischer Nationen im zentraleuropäischen Raum zu erweitern. Vor allem der Kulturtransfer mit und nach Frankreich ist ein Anliegen, das die Institution in bereits über 90 Ausstellungen mit knapp 100 KünstlerInnen aus Rumänien, Russland, Polen, Republik Moldawien, Bulgarien und Kirgisien deutlich gemacht hat. Doch sind diese Ausstellungen im Prinzip nur der letzte Schritt einer aufregenden Reise, welche die jeweiligen Künstlerinnen und Künstler in der Heimat begonnen und in Frankreich beendet haben. Seit 2001 wird einmal im Jahr ein(e) KünstlerIn eingeladen einige Wochen lang an einem französischen Ort als KulturbotschafterIn ganz in die vorherrschende Atmosphäre einzutauchen. Durch das historische und künstlerische Erbe der Region inspiriert, sollen die Gäste anschließend die gewonnenen Eindrücke produktiv verarbeiten und zuletzt auch zeigen, wie sie diese Fremde durch ihre Augen wahrgenommen haben.
Robert Köteles
Köteles’ abstrakte Strukturen entwickeln sich mit der Zeit. Sie sind durchdrungen von mannigfaltigen Zeichen die sich in ihrer Komplexität stetig verdichten. Im Gegensatz zu den bebenden, von freier Hand präzise gezogenen Linien und den strukturell bereichernden, sternförmigen Rastern stehen geschliffene Kanten und spitze Winkel die sich nur schwer gegen die Perfektion der Unvollkommenheit profilieren können. Das Netz aus Linien erscheint im ersten Moment überlagernd, doch verschmelzen diese Sterne im nächsten Augenblick mit ihnen und gewinnen somit an neuer Ausdruckskraft. In dieser sich kontrastierenden Gleichung die sich aus der Gegensätzlichkeit der Formen und geometrischen Strukturen ergibt, hat der Künstler im Nachhinein die Variable der Farbe eingeführt die für die Wogen des Lebens und der Kraft der Sinnlichkeit einsteht. Köteles bedient sich dieser Farbe auf eine gestenreiche Weise und hinterlässt damit einen persönlichen Abdruck der sich durch die freie Pinselführung und den Farbauftrag definiert. Die Abwesenheit des Figurativen ist keine Verarmung des semantischen Inhalts seiner Werke sondern vielmehr eine raffinierte Bereicherung der plastischen Sprache.
(Übersetzung nach Ileana Pintilie)
Corneliu Vasilescu
Das Hauptanliegen des Künstlers ist es nicht ein gefühlvolles Äquivalent zu gewissen Gedankengängen zu finden sondern sich, ohne eine vermittelnde Instanz, als autonome kulturelle Realität zu etablieren. Seine Vorgehensweise ist dabei sicherlich die eines Dichters, ohne Teil dieser lyrischen Zone zu werden, die sich zurückhaltend und delikat in sich selbst verschließt. Vielmehr drückt er eine jener romantischen Seelen aus, für die, wie es Novalis ausdrückte, nichts näher ist als die Unendlichkeit. Wie jeder gute Romantiker, kultiviert Corneliu Vasilescu eine spezielle, brüderliche Beziehung zum Zufall indem er versucht die Unterdrückung durch verschiedene, vorsätzliche Verbindungen mit der Außenwelt zu vermeiden. Fernab von dem Bedürfnis einen tragischen Bruch mit sich oder der Welt schildern zu wollen, weitab von jeder Form von Tragik, ist das Schaffen Corneliu Vasilescus erfüllt von einer positiven Vitalität. Der Mythos seines Schaffens liegt in dem Glück auf dieser Welt zu sein, das sich in der künstlerischen Sprache als ununterbrochene Suche nach Harmonie ausdrückt.
(Übersetzung nach Alexandra Titu)
Crisitan Sida
Ich würde gerne, in Anlehnung an Gerhardt Richter (ein von Cristian Sida hoch geschätzter Maler) sagen dass die Malerei ein nützliches Mittel für eine Fotografie ist die mit den Mitteln der Malerei hergestellt wurde. Cristian Sida liefert uns wahrhaftige Fotografien geistiger Wogen. In diesem Sinne bezieht seine Arbeit ihre ganze Bedeutung aus der Unschärfe und Herausbildung von Formen. Die Unklarheit, die Undeutlichkeit verwischt Spuren, löscht Anhaltspunkte, so als hätten sie keinen eindeutig zuweisbaren Anfang. Die ursprünglichen, bodenständigen Formen erlauben wiederum eine andere mögliche Lektüre der Bilder. Ich bin überwältigt von den Möglichkeiten und der komplexen Verflechtung verschiedener Segmente die sich in eine Reihe diverser historischer, kultureller und sozialer Identifizierungsprozesse einschreiben, ohne dabei unbedingt eine Zugehörigkeit oder Abhängigkeit welcher Art auch immer zu fordern.
(Übersetzt nach Alain „Georges“ Leduc)
Dan Cioca
In mehr als fünf Jahrzehnten künstlerischer Tätigkeit hat Dan Cioca ein Universum, geladen durch Farbe und vor allem durch die eigene Erinnerung geschaffen, dessen Herausforderung darin liegt in der Lage zu sein sich die Zustände, Wandlungen des Herzens, chromatisch zu transponieren. Seine bevorzugte Ausdrucksweise breitet sich als Wechselspiel aus einzelnen Pinselstrichen und einer großflächigen Bearbeitung über die Leinwand. Die Zentren der warmen Farben kommunizieren in musikalischer Resonanz mit den weißen Oberflächen in einem plastischen, entspannenden Gespräch, das jedoch niemals einfach ist. Die ungeahnten Umlaufbahnen seines unruhigen Verhaltens begleiten den Blick gemeinsam mit dem Versuch seine Erfahrungen, sofern das möglich ist, ohne einen Vermittler ganz nah an ihrer ursprünglichen Spannung zu übersetzen. Das ist der Grund dafür, wieso seine Werke uns ein Spektakel liefern, das sich aus einer raffinierten Mischung aus Spontaneität und bewusster Komposition entfaltet. Dan Cioca zeigt damit in der Gesamtheit seines Oeuvres den Sinn und die Wichtigkeit einer ausgeglichenen Freiheit zwischen Künstler und Kunstwerk.
(Übersetzung nach Cătălin Davidescu)
Mariana Cinteanu
Rouge-Noir, Pulsations dans l’Espace
Seit ihren Anfängen 1996, hat sich das künstlerische Schaffen Mariana Cinteanus, das sie zunächst abstrakt-expressiv auf der Leinwand umsetzte, um einen unverkennbaren Aspekt bereichert, der sich aus der Idee der „pulsierenden Bewegung“ als Äquivalent zu den rhythmischen Schlägen und lebensnotwendigen Kreisläufen des menschlichen Körpers entwickelt hat. Der Zyklus „Rouge-Noir, Pulsations dans l’Espace“ ist gleichzeitig durch die Gegenwart greller wie sanfter Pulsschläge gekennzeichnet, die mit ihrer eigenen Energie und Dynamik, mit ihrem strengen doch sensiblen Charakter unendlich viele Spannungsfelder öffnen können um dadurch den umgebenden Raum in Oszillation zu versetzen während sich gleichermaßen der Raum innerhalb des Kunstwerkes mitverändert. Kommen Rot und Schwarz auf der Leinwand in Kontakt, entsteht der virtuelle Eindruck von Interaktion zwischen zwei Formen die sich als eine Bewegung im Raum ausdrücken möchten und durch simple Trennlinien einen dynamischen Vorteil ersuchen.
(Übersetzung nach Dr. Ewald Jeutter)
Die Ausstellung „Opus 5 - Soleil de l'Est - Einblicke in die rumänische zeitgenössische Malerei“ kann im Zeitraum 17. April – 28. Mai, von Montag bis Freitag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr besucht werden.
Der Eintritt ist frei.
Rumänisches
Kulturinstitut in Wien
Argentinierstr.
39, 1040
Tel./fax: +431
319 10 81;
office@rkiwien.at
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