„Gender Woodstock: Feminist Art Practices“ gestalt
17 NOVEMBER 2017

„Gender Woodstock: Feminist Art Practices“

Symposium im Rahmen der Ausstellung „Stopover – Ways of Temporary Exchange“

Ort:

Am 17. November, im Zeitraum 15.00-20.00 Uhr, im frei_raum Q21 exhibition space, findet das Symposium „Gender Woodstock: Feminist Art Practices“ Vorträge und Performances mit Raluca Voinea (ROU), Zbyněk Baladrán (CZE), Adela Jušić (BIH), Tereza Stejskalová (CZE), Johanna Tinzl (AUT) und Lucia Tkáčová (SVK), im Rahmen der VIENNA ART WEEK (13.-19. November) statt. Die Veranstaltung ist Teil der Ausstellung „Stopover ‒ Ways of Temporary Exchange“ (22. September – 25. November, Di-So:13.00-20.00 Uhr), kuratiert von Judit Angel, Michaela Geboltsberger und Dóra Hegyi für tranzit und Christiane Erharter und Heide Wihrheim für ERSTE Stiftung. Die Schau basiert auf dem in Kooperation mit tranzit und ERSTE Stiftung durchgeführten „Artist-in-Residence“ Programm im Q21/MuseumsQuartier.

Dabei steht das Interesse für das Kollektiv bzw. das klassische feministische Thema der kollektiven Arbeit im Mittelpunkt. Zentrale Impulse für diese Veranstaltung sind das „Manifest für das Gynozän (Manifesto For The Gynecene), verfasst von Raluca Voinea und Alexandra Pirici, die Vortrags- und Seminarreihe Feminist (Art) Institution, initiiert von Tereza Stejskalová, die künstlerische Forschung von Adela Jušić über die Rolle der Partisaninnen, die kollektive Praxis des Künstlerinnenduos Anetta Mona Chişa und Lucia Tkácová sowie die Reihe von Künstler_innengesprächen über geteilte Notwendigkeiten, die Katrin Hornek und Johanna Tinzl in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) in Wien veranstaltet haben.

Nach der Präsidentschaftswahl in den USA protestierten im Winter 2017 Tausende beim Women’s March on Washington gegen Rassismus und Misogynie. Es folgten Solidaritätsmärsche in zahlreichen anderen Städten und Ländern. Das weltweite Erkennungszeichen der Protestierenden, deren Position in der feministischen Frauenbewegung und im queeren Aktivismus verwurzelt ist, waren pinke Pussyhats. Diese selbstgestrickten Mützen erinnerten an die bunten Sturmhauben der regierungskritischen russischen Punkband Pussy Riot. Mit ihrer Aktion „Punk-Gebet“ in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, bei der sie unter anderem gegen das von der russisch-orthodoxen Kirche geforderte Abtreibungsverbot protestierten, erregte die Gruppe weltweites Aufsehen; drei Mitglieder wurden inhaftiert. Die Verhaftung löste eine internationale Welle der Solidarität aus. Auch die in Kiew gegründete Aktivistinnengruppe Femen positioniert sich mit ihren aufsehenerregenden Oben-ohne-Aktionen feministisch und versteht sich als neue globale Frauenbewegung.

Feministische Protestformen, so zeigen diese Beispiele, sind aktuell, global vernetzt und von künstlerischen Praktiken getragen oder beeinflusst. Bei dem Symposium wollen wir den Fragen nachgehen, wie es um feministische Kunstpraktiken bestellt ist und in welcher Form sich Künstler_innen und Kurator_innen mit Feminismus beschäftigen.

Raluca Voinea,  Kunstkritikerin und Kuratorin, lebt und arbeitet in Bukarest. Seit 2012 wirkt sie als Direkorin des Vereins tranzit.ro und als Leiterin des Netzwerkes tranzit.ro in Bukarest. Seit 2008 ist sie Redaktorin bei der Zeitung „IDEA artă + societate. 2013 war Raluca Voinea Kuratorin des Pavillons von Rumänien bei der Biennale in Venedig.

Seit 2011 gibt das „Artist-in-Residence“ Programm des Q21/MuseumsQuartier in Kooperation mit tranzit und ERSTE Stiftung Kulturschaffenden aus Rumänien, der Slowakischen Republik, der Tschechischen Republik und Ungarn die Möglichkeit in einem Studio im MuseumsQuartier Wien zu leben und zu arbeiten.

Die Veranstaltung am 17. November findet mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts in Wien statt.

Der Eintritt ist frei. Veranstaltungsprogramm hier:

http://www.q21.at/programm//programmdetail/gender-woodstock-feminist-art-practices/