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Der Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch fungiert seit über 26 Jahren als Plattform für internationale zeitgenössische KünstlerInnen. Viele von ihnen wurden von der thematischen Vielfalt der Region inspiriert, wovon u.a. die am Kirchenplatz befindliche Europamauer zeugt. Die bedeutende Serie von Reliefplatten bezieht sich unter anderem auf die ab der Renaissance eingewanderten Steinmetzen aus gesamt Europa im Dienste des Hauses Habsburg, auf die ab 1867 sich entwickelnden Militärkultur mit Lagerstrukturen für Gefangene, Kriegsgefangene und Flüchtlinge sowie auf die Zugehörigkeit Kaisersteinbruchs bis 1912 zur Grundherrschaft der Zisterzienser von Heiligenkreuz, und bis 1921 zum Königreich Ungarn.
Seit der Neustrukturierung 2014 hat sich der Museums- und Kulturverein – im Sinne seiner im Jahre 1990 festgelegten Gründungsidee – die Aufarbeitung und Reflexion der Ortsidentität sowie die Weiterführung der kulturellen Belebung durch künstlerische Impulse zum Ziel gesetzt. In Anlehnung an das bis 2007 geführte internationale Bildhauer-Symposion, wird nunmehr ab 2016 – mit neuer Ausrichtung zur Malerei – die dreijährige Symposion-Reihe „Featuring Kaisersteinbruch“ lanciert, welche der kulturhistorischen Entwicklung vor Ort thematisch Rechnung trägt. Das Symposion im heurigen Jahr befasst sich unter dem Motto „Formungen der Wirklichkeit“ / „Les formations de la Réalité“ / „Shaping Reality“ sowohl mit der Inversion vom Werkstoff Stein zum Bildträger Leinwand, als auch mit der Reflexion dieser materiellen und formellen Darstellungsweise. Im September 2016 treffen 6 internationale KünstlerInnen zusammen und erarbeiten mit Pinsel und Farbe künstlerische Zugänge zur Ortsidentität, deren Ausdruck als innovativer Impuls, die Region und das Bundesland Burgenland bereichern.
Cristian Sida
In seinen Arbeiten zeigt der rumänische Künstler das tief verborgene Innerste, das brodelt und bis zum Überschäumen kocht, um schlussendlich explosionsartig an die Oberfläche zu gelangen. Starke Emotionen, sein Lebensgefühl, seine Ängste, seine Verunsicherungen entladen sich in berauschenden, mitreißenden Farben und manifestieren sich gleichzeitig in der Auflösung von kompakter Form und Struktur.
galeriegaab-biarritz.com/cristian-sida
Robert Köteles
Das OEuvre des rumänischen Malers stellt eine Hyperrealität dar, die sich als Verflechtungen von abstrakt konstruierten, geometrischen Systemen und malerischer Improvisation manifestieren. Die ungezwungen nuancierte Aufsplitterung von Farbe und Form scheint die vermeintlich rigorose Beschränkung des kompositorischen Gefüges, anhand fein durchkonzipierter Netze, geradezu aufzusprengen.