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Der internationale Durchbruch der rumänischen Filmemacher nach der Wende
erfolgt, sobald das rumänische Kino beginnt, Glaubwürdigkeit
auszustrahlen, die Fähigkeit zurückerobert, das unmittelbare und
uninszenierte Leben unverblendet zu schildern. Genährt wird diese neue
Haltung von dem Bedürfnis über sich selbst zu erzählen, das Leben von
heute und gestern darzustellen oder wiederzuentdecken. Das ist auch der
konstante Antrieb hinter den Rumänischen Filmtagen, die 2010 zum vierten
Mal stattfinden.
Das Besucherinteresse war heuer so groß, dass die Vorstellungen der fünf rumänischen Beiträgen in der Viennale in zwei Tagen ausverkauft waren. Das Rumänische Kulturinstitut Wien bietet denen, die keine der begehrten Karten ergattern konnten, die Chance, die Streifen von Radu Muntean („Marţi, după Crăciun”), Andrei Ujică (Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu”) und Marian Crişan („Morgen”) doch noch zu sehen und setzt noch weitere drei Titel drauf („Das Konzert” von Radu Mihăileanu, „If I Want To Whistle, I Whistle” von Florin Şerban und „Hochzeit auf Moldawisch” von Napoleon Helmis). Der Start zur Filmreihe im Burg Kino fällt nur einen Tag nach dem Ende der Viennale.
Programm:
Burg Kino, Großer Saal, täglich ab 19:00 Uhr
04.11. – Marţi, după Craciun, OmdU
05.11. – Nuntă în Basarabia, OmeU
06.11. – Le concert, OmdU
07.11. – Eu când vreau să fluier, fluier, OmdU
08.11. – Morgen, OmdU
09.11. – Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu, OmeU
Tuesday, After Christmas
OT: Marţi, după Craciun
Regie: Radu Muntean, Länge: 99 min
Mit: Mimi Brănescu, Maria Popistaşu, Mirela Oprişor
OmdU
Paul hat eine Frau, ein Kind und eine Geliebte – eine Konstellation, die nicht ewig gut gehen kann. Seit zehn Jahren ist er mit Adriana verheiratet, ihre Tochter Mara ist acht. Seit einem halben Jahr trifft er sich mit der Zahnärztin Raluca. In der hektischen Vorweihnachtszeit versucht Paul die Abende mit der Familie, die Suche nach Weihnachtsgeschenken und seine Geliebte unter einen Hut zu bringen. Durch Zufall treffen sich die beiden Frauen und Paul muss sich entscheiden. Der Streifen lief heuer im Wettbewerb in Cannes und wurde in der Sektion „Un certain regard“ nominiert.
Hochzeit auf Moldawisch
OT: Nuntă în Basarabia
Regie: Nap Toader (Napoleon Helmis), Länge: 90 min
Mit: Vlad Logigan, Victoria Bobu, Constantin Florescu
OmeU
Ein junger Bukarester Dirigent heiratet in Rumänien eine junge Frau aus Kischinew. Die frisch Vermählten müssen aber noch eine zweite Hochzeitsfeier in der Heimat der Braut veranstalten, denn um die Anzahlung für die gemeinsame Wohnung aufzubringen, sind sie auf die Hochzeitsgeschenke seitens der Familie der Braut angewiesen. Die zweite Hochzeit artet zur Kampfarena für die Angehörigen der jungen Brautleute aus. Nap Toaders Komödie bekam 2009 den Jurypreis des Black Nights Tallinn International Film Festival und lief heuer mit großem Publikumserfolg auf dem Festival in Toronto.
Das Konzert
OT: Le concert
Regie: Radu Mihăileanu, Länge: 122 min
Mit: Alexei Guskov, Mélanie Laurent, Miou-Miou
OmdU
Andrei Filipov feiert als Dirigent am Moskauer Bolschoitheater Erfolge. Weil er sich aber weigert, jüdische Musiker zu entlassen, wird ihm selbst gekündigt und er muss sich als Putzkraft in seinem geliebten Theater verdingen. Auch sein Freund, der einst begnadete Cellist Sacha Grossmann, verdient seinen Lebensunterhalt als Rettungsfahrer – bis Andrei zufällig ein Fax des Pariser Théâtre du Châtelet in die Hände fällt, welches das Bolschoiorchester nach Paris einlädt. Für insgesamt sechs Cesars 2010 nominiert, auch als bester Film, konnte sich Le concert insgesamt zwei der begehrten Trofeen sichern.
If I Want To Whistle, I Whistle
OT: Eu când vreau să fluier, fluier
Regie: Florin Şerban, Länge: 94 min
Mit: Ada Condeescu, George Piştereanu, Clara Vodă
OmdU
Der 18-jährige Silviu steht kurz vor seiner Freilassung. Seine Mutter, eine Prostituierte, die schon ihr eigenes Leben verpfuscht hat, will aber schon am nächsten Tag mit dem kleinen Bruder nach Italien. Kurzentschlossen nimmt Silviu eine Sozialarbeiterin als Geisel. Er will nur eins: Die Mutter soll ihm schwören, dass sie den kleinen Bruder nicht auch noch ins Verderben zieht. Der Film war die rumänische Sensation der Berlinale 2010 – Regisseur Florin Şerban bekam für seine Arbeit sowohl den Silbernen Bären, als auch den Alfred-Bauer-Preis.
Morgen
OT: Morgen
Regie: Marian Crişan, Länge: 100 min
Mit: András Hatházi, Yilmaz Yalcin, Elvira Rimbu
OmdU
Nelu und Florica leben auf einem abgelegenen Bauernhof in der Nähe der Stadt Salonta, an der rumänisch-ungarischen Grenze. Ihr Alltag verläuft in geregelten Bahnen. Florica arbeitet in einer Bäckerei, die von ihrem Bruder geführt wird, während Nelu Wachmann in einer Bankfiliale ist. Seine wahre Leidenschaft ist das Fischen. Eines Tages macht er einen außergewöhnlichen Fang: einen türkischen Flüchtling, der die Grenze illegal Richtung Deutschland passieren will. Marian Crişans spielfilm erhielt insgesamt vier Auszeichnungen, u.a. den begehrten Jurypreis der Filmfestspiele in Locarno.
Die Autobiografie des Nicolae Ceauşescu (2010)
OT: Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu
Regie: Andrei Ujică, Länge: 180 min
OmeU
Kino schafft immer noch Wirklichkeiten oder lässt sie anders lesbar werden: Besonders ungewöhnlich demonstrierte das in Cannes "Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu" von Andrei Ujică, ein Film, der die Laufbahn des rumänischen Staatschefs von 1965 bis zu seiner Erschießung 1989 aus einer Binnenperspektive wiedergibt, die sich ausschließlich aus unkommentiertem Archivmaterial zusammensetzt. Drei Stunden folgt man opulenten Paraden, heroischen Staatsbesuchen und Klatschmarathons bei Sitzungen, deren zermürbende Qualitäten mit einem schwer greifbaren Surrealismus der Macht einhergehen. Ujicăs Entscheidung, abgesehen von einigen akustischen Verschiebungen, nicht ins Material einzugreifen, erweist sich als echter Coup. (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD)
Partner: Burgkino, AUSTROM, OKTO TV, Wien Kultur
Karten an der Kassa des Burgkino.
Preise: Erwachsene 6 – 8 euro
Kinder und Studenten Do, Mo, Di 5 euro
Fr, Sa, So 6 euro
Das Besucherinteresse war heuer so groß, dass die Vorstellungen der fünf rumänischen Beiträgen in der Viennale in zwei Tagen ausverkauft waren. Das Rumänische Kulturinstitut Wien bietet denen, die keine der begehrten Karten ergattern konnten, die Chance, die Streifen von Radu Muntean („Marţi, după Crăciun”), Andrei Ujică (Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu”) und Marian Crişan („Morgen”) doch noch zu sehen und setzt noch weitere drei Titel drauf („Das Konzert” von Radu Mihăileanu, „If I Want To Whistle, I Whistle” von Florin Şerban und „Hochzeit auf Moldawisch” von Napoleon Helmis). Der Start zur Filmreihe im Burg Kino fällt nur einen Tag nach dem Ende der Viennale.
Programm:
Burg Kino, Großer Saal, täglich ab 19:00 Uhr
04.11. – Marţi, după Craciun, OmdU
05.11. – Nuntă în Basarabia, OmeU
06.11. – Le concert, OmdU
07.11. – Eu când vreau să fluier, fluier, OmdU
08.11. – Morgen, OmdU
09.11. – Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu, OmeU
Tuesday, After Christmas
OT: Marţi, după Craciun
Regie: Radu Muntean, Länge: 99 min
Mit: Mimi Brănescu, Maria Popistaşu, Mirela Oprişor
OmdU
Paul hat eine Frau, ein Kind und eine Geliebte – eine Konstellation, die nicht ewig gut gehen kann. Seit zehn Jahren ist er mit Adriana verheiratet, ihre Tochter Mara ist acht. Seit einem halben Jahr trifft er sich mit der Zahnärztin Raluca. In der hektischen Vorweihnachtszeit versucht Paul die Abende mit der Familie, die Suche nach Weihnachtsgeschenken und seine Geliebte unter einen Hut zu bringen. Durch Zufall treffen sich die beiden Frauen und Paul muss sich entscheiden. Der Streifen lief heuer im Wettbewerb in Cannes und wurde in der Sektion „Un certain regard“ nominiert.
Hochzeit auf Moldawisch
OT: Nuntă în Basarabia
Regie: Nap Toader (Napoleon Helmis), Länge: 90 min
Mit: Vlad Logigan, Victoria Bobu, Constantin Florescu
OmeU
Ein junger Bukarester Dirigent heiratet in Rumänien eine junge Frau aus Kischinew. Die frisch Vermählten müssen aber noch eine zweite Hochzeitsfeier in der Heimat der Braut veranstalten, denn um die Anzahlung für die gemeinsame Wohnung aufzubringen, sind sie auf die Hochzeitsgeschenke seitens der Familie der Braut angewiesen. Die zweite Hochzeit artet zur Kampfarena für die Angehörigen der jungen Brautleute aus. Nap Toaders Komödie bekam 2009 den Jurypreis des Black Nights Tallinn International Film Festival und lief heuer mit großem Publikumserfolg auf dem Festival in Toronto.
Das Konzert
OT: Le concert
Regie: Radu Mihăileanu, Länge: 122 min
Mit: Alexei Guskov, Mélanie Laurent, Miou-Miou
OmdU
Andrei Filipov feiert als Dirigent am Moskauer Bolschoitheater Erfolge. Weil er sich aber weigert, jüdische Musiker zu entlassen, wird ihm selbst gekündigt und er muss sich als Putzkraft in seinem geliebten Theater verdingen. Auch sein Freund, der einst begnadete Cellist Sacha Grossmann, verdient seinen Lebensunterhalt als Rettungsfahrer – bis Andrei zufällig ein Fax des Pariser Théâtre du Châtelet in die Hände fällt, welches das Bolschoiorchester nach Paris einlädt. Für insgesamt sechs Cesars 2010 nominiert, auch als bester Film, konnte sich Le concert insgesamt zwei der begehrten Trofeen sichern.
If I Want To Whistle, I Whistle
OT: Eu când vreau să fluier, fluier
Regie: Florin Şerban, Länge: 94 min
Mit: Ada Condeescu, George Piştereanu, Clara Vodă
OmdU
Der 18-jährige Silviu steht kurz vor seiner Freilassung. Seine Mutter, eine Prostituierte, die schon ihr eigenes Leben verpfuscht hat, will aber schon am nächsten Tag mit dem kleinen Bruder nach Italien. Kurzentschlossen nimmt Silviu eine Sozialarbeiterin als Geisel. Er will nur eins: Die Mutter soll ihm schwören, dass sie den kleinen Bruder nicht auch noch ins Verderben zieht. Der Film war die rumänische Sensation der Berlinale 2010 – Regisseur Florin Şerban bekam für seine Arbeit sowohl den Silbernen Bären, als auch den Alfred-Bauer-Preis.
Morgen
OT: Morgen
Regie: Marian Crişan, Länge: 100 min
Mit: András Hatházi, Yilmaz Yalcin, Elvira Rimbu
OmdU
Nelu und Florica leben auf einem abgelegenen Bauernhof in der Nähe der Stadt Salonta, an der rumänisch-ungarischen Grenze. Ihr Alltag verläuft in geregelten Bahnen. Florica arbeitet in einer Bäckerei, die von ihrem Bruder geführt wird, während Nelu Wachmann in einer Bankfiliale ist. Seine wahre Leidenschaft ist das Fischen. Eines Tages macht er einen außergewöhnlichen Fang: einen türkischen Flüchtling, der die Grenze illegal Richtung Deutschland passieren will. Marian Crişans spielfilm erhielt insgesamt vier Auszeichnungen, u.a. den begehrten Jurypreis der Filmfestspiele in Locarno.
Die Autobiografie des Nicolae Ceauşescu (2010)
OT: Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu
Regie: Andrei Ujică, Länge: 180 min
OmeU
Kino schafft immer noch Wirklichkeiten oder lässt sie anders lesbar werden: Besonders ungewöhnlich demonstrierte das in Cannes "Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu" von Andrei Ujică, ein Film, der die Laufbahn des rumänischen Staatschefs von 1965 bis zu seiner Erschießung 1989 aus einer Binnenperspektive wiedergibt, die sich ausschließlich aus unkommentiertem Archivmaterial zusammensetzt. Drei Stunden folgt man opulenten Paraden, heroischen Staatsbesuchen und Klatschmarathons bei Sitzungen, deren zermürbende Qualitäten mit einem schwer greifbaren Surrealismus der Macht einhergehen. Ujicăs Entscheidung, abgesehen von einigen akustischen Verschiebungen, nicht ins Material einzugreifen, erweist sich als echter Coup. (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD)
Partner: Burgkino, AUSTROM, OKTO TV, Wien Kultur
Karten an der Kassa des Burgkino.
Preise: Erwachsene 6 – 8 euro
Kinder und Studenten Do, Mo, Di 5 euro
Fr, Sa, So 6 euro