- Pictures
- Video
Das Rumänische Kulturinstitut in Wien präsentiert am Samstag, dem 14. November, um 16:00 Uhr, die Aufnahme der one woman show „Warum das Kind in der Polenta kocht“ (Schauspiel Edith Alibec, Regie Dana Paraschiv) nach dem Text von Aglaja Veterany. Das Theaterstück wird auf der Facebook-Seite des Instituts in deutscher Sprache präsentiert und wird auch noch am 15. November verfügbar sein. Weiterhin werden auch die Kulturinstitute in London und Stockholm die Aufnahme der englischen Theateraufführung im jeweiligen Online-Bereich zur Verfügung stellen. Das Projekt wird von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds (AFCN) kofinanziert.
Auswanderung und Fremdheit, Sehnsucht und Mut – diese Themen durchziehen das Werk der 2002 verstorbenen rumänisch-schweizerischen Autorin Aglaja Veteranyi. Und sind heute immer noch und wieder brandaktuell. Die in Deutschland lebende Schauspielerin Edith Alibec bringt in ihrem Monolog „Warum das Kind in der Polenta kocht“ den gleichnamigen Roman von Veteranyi auf die Bühne. Aus der Sicht der Tochter wird vom Zirkusleben zwischen Glamour und Heimatlosigkeit und vom Neuanfangen im Schweizerischen Exil erzählt. In diesem Stück kommt der groteske Humor und Sprachwitz von Aglaja Veteranyi zum Vorschein: es ist eine poetisch-humorvolle Hommage an alle EinwandererInnen, die versuchen, in der Schweiz Fuß zu fassen und doch immer die Sehnsucht nach einer Heimat in sich tragen, die es nicht mehr gibt. Im Polenta-Roman von Aglaja Veteranyi geht es um ein heimatloses Mädchen, das als Kind einer rumänischen Artistenfamilie in zwei Welten lebt: der farbig verklärten Heimat von Zirkus und Wohnwagen und der harten Wirklichkeit des ständigen Fremd- und Unterwegsseins. Eines Tages gelangen Mutter und Tochter voller Illusionen in die Schweiz: ein großes Haus soll gekauft, die Tochter soll ein Filmstar werden. Doch es kommt alles ganz anders. Wie sich das anfühlt und anhört, erfahren wir aus der Perspektive des Zirkuskindes.
Edith Alibec weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, seine Heimat zu verlassen und Mut für Neues zu finden. Was geht im Kopf all jener vor, die zwischen zwei Welten stehen, die ihrer Heimat den Rücken kehren und sich doch nach ihr sehnen? Die in der Fremde neu anfangen und in einer neuen Sprache leben müssen? Diese Erfahrungen verarbeitet die 1989 in Bukarest geborene Schauspielerin Edith Alibec in ihrem Monolog, den sie zusammen mit der Regisseurin Dana Paraschiv umgesetzt hat. Theater-Integration nennen es die beiden jungen Frauen und träumen davon, mit ihrem Projekt durch die Welt zu ziehen und anderen künstlerisch nahezubringen, wie es MigrantInnen in der Fremde geht und welche Fragen sie umtreiben. In München und Wien waren sie bereits mit dem Polenta-Monolog, nun ist das Stück demnächst in Zürich zu sehen.