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Am Donnerstag, 12. Jänner, ab 19.00 Uhr, findet am Institut für Romanistik der Universität Wien, der Vortrag „Zur östlichen Grenze Südost- und Ost(mittel)Europas“ von Romaniţa Constantinescu statt. Die Veranstaltung ist Teil einer Vortragsreihe die in der Zeitspanne 13. Oktober 2016 – 26. Januar 2017, unter dem Titel „Grenzen im Denken Europas: Mittel- und osteuropäische Ansichten. Interkulturelles Philosophieren: Theorie und Praxis“, organisiert wird. In diesem Rahmen haben Philipp Ther und Larisa Schippel (Wien), Nikolaj Plotnikov (Bochum) und Yvanka B. Raynova (Sofia, Wien) Vorträge gehalten und die letzte Tagung ist am 26. Januar eingeplant und wird von Andriy Dakhniy (Lemberg) präsentiert.
<<Räumliche Repräsentationen mit handlungsleitenden Wertvorstellungen wie z.B. „Südosteuropa“, „Ostmitteleuropa“ und „Osteuropa“ werden sehr unterschiedlich auf der Karte Europas von den jeweiligen Betrachter_innen verortet. Der Vortrag befasst sich mit der Region zwischen dem Pruth und dem Dnjestr im Osten Rumäniens, mit der Republik Moldau, mit dem jenseits des Dnjestr gelegenen Transnistrien, mit Grenzen und mit Nahtstellen, die nicht unbedingt als verheilende Narben, sondern auch als eine kleine kreative Reserve aufgefasst werden können, welche eine gegebene rigide Weltordnung lockern kann und sie geschmeidiger werden lässt. Der Vortrag behandelt die geopoetischen Versuche, Grenzen in diesem Teil Europas zu entschärfen, seien es die sogenannten „Blumenbrücken“ über den Pruth (1990, 1991, 2015) oder die künstlerischen Projekte mit sozialem Charakter, die sich weigern, den aktuellen status quo der Randregion zu akzeptieren und stattdessen versuchen, die Chancen einer kritischen Peripherie auszuloten.>> (Romaniţa Constantinescu)
Romaniţa Constantinescu: Associate Professor für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Philologischen Fakultät der Universität Bukarest und Stiftungslektorin für Rumänisch an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Zu der Vortragsreihe: „Mittel- und Osteuropa zeichnen sich durch eine große Sprachenvielfalt, durch ethnische Heterogenität und religiös-konfessionelle Durchmischung aus. Welchen Einfluss haben diese Faktoren – zusätzlich zur bewegten Geschichte des letzten Jahrhunderts – auf die Identitätsbildung, und was heißt es, ein/eine Mitteleuropäer_in oder Osteuropäer_in zu sein? Welche Selbstbilder teilen Mittel- und Osteuropäer_innen, und korrespondieren diese überhaupt mit den Bildern, die die anderen Europäer_innen von ihnen haben? Welche Werte verbinden oder aber trennen die verschiedenen Regionen Europas? Gibt es eine mittel- bzw. osteuropäische Solidarität, und gibt es so etwas wie gemeinsame mittel- bzw. osteuropäische Handlungs- und Denkmuster, oder ist Mittel- bzw. Osteuropa bloß ein intellektuelles Konstrukt? Nicht zuletzt: Wie unterscheidet sich das Denken von Philosoph_innen aus Mittel-/Osteuropa von dem westlicher Philosoph_innen? Welche Debatten stehen im Vordergrund etwa der politischen, feministischen und interkulturellen Philosophie?“ (M. Diaconu, B. Boteva-Richter)
Die Vortragsreihe ist von Mădălina Diaconu (Privatdozentin am Institut für Philosophie und am Institut für Romanistik der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift polylog und Vizepräsidentin der WiGiP) und von Bianca Boteva-Richter (Lektorin am Institut für Philosophie der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift und Vorstandsmitglied der WiGiP) koordiniert. Das Projekt wird von der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP) und dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK), zusammen mit dem Institut für Romanistik der Universität Wien, dem OeAD-Kooperationsbüro Lemberg/Lviv und der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft organisiert. Der Vortrag am 12. Januar findet mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts Wien statt.
Weitere Informationen zur Veranstaltung die am Institut für Romanistik der Universität Wien (Universitätscampus AAKH, Spitalgasse 2, Hof 8 - Wien) stattfindet, finden Sie unter: http://www.iwk.ac.at/events/yvanka-b-raynova-feministische-wertekonflikte-und-dramadynamik-im-ost-west-kontext
Eintritt frei