Bălănescu Quartett im Porgy&Bess Wien klang
23 NOVEMBER 2015 20:30

Bălănescu Quartett im Porgy&Bess Wien

Ort:

Das Rumänische Kulturinstitut in Wien organisiert am Montag, den 23. November, um 20.30 Uhr, im Porgy&Bess in Wien (Riemergasse 11), das Konzert „Enescu-Bălănescu“ des Bălănescu Quartet (Alexander Bălănescu – Geige, James Shenton – Violine, Kate Wilkinson – Viola, Nick Holland – Cello, David Kent – Sound Projection).

 

„Das Enescu-Projekt beschließt eine Trilogie von Alben und Shows, in denen ich meine rumänischen Wurzeln erforsche, was ich auch als Teil meines künstlerischen Reifeprozesses begreife: Luminitza entstand unter dem starken Eindruck meines ersten Besuches in Rumänien nach der Revolution, Maria T. huldigt der großen Sängerin Maria Tănase, und Enescu–Balanescu ist eine künstlerische Begegnung mit Rumäniens großem musikalischen Genie.

Im Konzert wird unter anderem Enescus Streichoktett op.7 zur Aufführung gelangen, allerdings wird bei der Interpretation dieses Meisterwerks, das er bereits in jungen Jahren komponierte, eine ausgeklügelte Technologie zum Einsatz kommen, damit das live spielende Quartett mit dem Quartett vom Zuspielband zu einem Oktett verschmelzen kann. Die Interpretation steht im Geiste einer Aufführung von 1920 unter der Leitung von Enescu, die nur so strotzt von jugendlichem Überschwang.

Im Zentrum des Konzertes steht ein neues Werk, das von Enescus bekanntesten Kompositionen, seinen beiden Rhapsodien, inspiriert ist. Ich möchte im Streichquartett Farben finden, die Enescus brillante Orchestrierung widerspiegeln, während sie gleichzeitig eine Brücke bauen zwischen der wunderbaren Klangwelt Enescus und der musikalischen Welt eines Streichquartetts, das an vorderster Front der neuen Musik zu Beginn des 21. Jahrhunderts agiert. Weiters zu hören: Enescus Quartet op. 22 Nr. 2, eines seiner faszinierendsten Werke, das so rätselhaft und geheimnisvoll ist, wie es unsagbar schöne Momente in sich birgt“. (Alexander Bălănescu)

 

Das Bălănescu Quartet ist ein Avantgarde Streichquartett das 1987 vom rumänischen Musiker Alexander Bălănescu gegründet wurde und hatte seinen Debüt mit Neuinterpretation der Stücke der deutschen Band Kraftwerk, die danach auf das Album Possessed (1992) veröffentlicht wurden. Das Bălănescu Quartett ist weltweit bekannt für sein ganz bestimmtes musikalisches Stil das vom ruckartigen Tempo, musikalische Diskordanz und komplexe Rhytmik gekenzeichnet ist. Das Quartett hat mit zahlreichen Künstlern zusammengearbeitet, darunter: Philip Glass, David Byrne, Gavin Bryars, Michael Nyman, Rabih Abou-Khalil, Kevin Volans, Hector Zazou, Un Drame Musical Instantané, Spiritualized, Yellow Magic Orchestra, Stateless und Pet Shop Boys und hat Konzerte im South Bank Centre aus London und im Knitting Factory aus New York gehalten und hat bei der Eröffnung des Pet Shop Boys  Konzerts, in der Anwesenheit von 10.000 Zuschauer, auf der Wembley Arena aus London gespielt.

 

Alexander Bălănescu hat in Bukarest Geige studiert unter der Leitung von  Dolly Koritzer, Garabet Avakian und Ștefan Gheorghiu. 1969, im Alter von 15 Jahren, ist er mit seiner Familie von Rumänien nach Israel ausgewander wo er das Geigestudium vortgesetzt hat. 1971 ist er nach London umgezogen und 1975 in den Vereinigten Staaten von Amerika wo er an der Juilliard Schule in New York studierte und die Freude an der zeitgenössischen Musik und sein Talent als Komponist entdeckte. Alexander Bălănescu war Mitglied der Michael Nyman Band und des Arditti Quartetts. 1987 hat er sein eigenes Quartett gegründet das seinen Namen träht und erreichte somit weltweiten Ruhm indem er dem Publikum die zeitgenössische „klassische“ Musik näher brachte.

Das Album „Maria T.“, huldigt der Sängerin Maria Tănase ist 2005 von der englischen Plattenfirma Mute herausgebracht worden und wurde am 29. Mai 2015 von Universal Music România neu veröffentlicht. Im Album „Maria T.“ schafft Bălănescu ein imaginäres Dialog zwischen seiner eigenen Musik und der Musik von Mariei Tănase.

 

Mathias Rüegg gründete das Porgy & Bess 1993, das anfänglich in den Räumen des ehemaligen Kabaretts „Fledermaus“ in der Spiegelgasse untergebracht war. Ihn unterstützten kurze Zeit später Renald Deppe und Christoph Huber; Huber ist bis heute der künstlerische Leiter des Clubs. 2000 zog der Club nach einer längeren Umbaupause in die Riemergasse 11 um. Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr. Dem entsprechend wird Jazz sehr pluralistisch verstanden und im Programm auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“.

 

Weitere Details zum Konzert finden Sie hier.


Die Veranstaltung wird mit freundlicher Unterstützung von Liliac Wines organisiert.

 

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