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Regie: Carmen Lidia Vidu
Produktion: Staatstheater Constanţa & Andrei-Mureşanu-Theater (Sfântu Gheorghe, Kreis Covasna)
Gastspiel am 15. November 2017, um 19.00 Uhr, im Schauspielhaus Wien (Porzellangasse 19, 1090)
Aufführungsdauer:
1. Teil: Tagebuch zu Rumänien. Constanţa - 70 Minuten
20 Minuten Pause
2. Teil: Tagebuch zu Rumänien. Sfântu Gheorghe – 60 Minuten
Aufführung in rumänischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Trailer: vimeo.com/239422593
Informationen zum Einlass hier: www.schauspielhaus.at/tagebuch_zu_rumaenien
Eintrittspreis: 20 Euro.
Senioren-Ermäßigung (über 60 Jahre): 15 Euro.
Ermäßigungen für Jugendliche bis einschließlich 30 Jahren: 10 Euro.
Wie
sieht Rumänien heutzutage aus? Die für ihre gewagten gesellschaftskritischen experimentellen Arbeiten
bekannte Regisseurin Carmen Lidia Vidu erforscht das weniger touristische
Rumänien und bringt ihre Sicht über „ein Land, getrübt von
zahlreichen Spannungen und Machtkämpfen, und ein Alltag, geprägt von sozialen,
politischen und kulturellen Problemen”, zum Ausdruck.
Lebensgeschichten von live auftretenden SchauspielerInnen geschickt verknüpft
mit Erzählungen über die von ihnen bewohnten Ortschaften lassen umfassende
Stadtbilder entstehen.
Das 2016
ins Leben gerufene Dokumentartheaterprojekt wurde bisher in zwei rumänischen
Städten entwickelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Sankt Georgen
(Sfântu Gheorghe, Kreis Covasna), die hauptsächlich von Ungarn bewohnte älteste
Stadt des Szeklerlandes und Constanţa, Rumäniens größte Hafenstadt
am Schwarzen Meer. Mit höchst prägnanten Mitteln der visuellen Anthropologie
wird das Leben von jeweils sechs SchauspielerInnen sowie ihre Beziehung zur
Stadt und Gemeinschaft ergründet, mittels Fotografie dokumentiert, illustriert
und visualisiert. Videotechnik, Film und vom gesamten Künstlerteam erarbeitete
Texte ergänzen diesen Ansatz. Bilderpoesie, Sport- und Tanzszenen verdichten
sich zu einem atemberaubenden Theatererlebnis. Begleitet werden die
SchauspielerInnen von perfekt abgestimmter Musik, die von Volksmusik über
Elektro bis hin zu Instrumentalpop reicht.
Vor allem aber besticht die kraftvolle Multimedia-Inszenierung durch die Ehrlichkeit der DarstellerInnen. Denn ein Tagebuch ist eine Übung der Aufrichtigkeit, die Informationen gleichermaßen offenbart wie verbirgt. Intime Einblicke in die Seelen der SchauspielerInnen zeugen von Leidenschaften, Erwartungen, Rebellionen und Enttäuschungen, aber auch von Ansichten über die rumänische Sprache, die Konflikte mit der ungarischen Szekler-Minderheit in Sankt Georgen und die Bräuche der Tataren-Minderheit in der Constanţa-Gegend.
Carmen Lidia Vidu, geboren 1980 im Westen Rumäniens, ist Absolventin des Regiestudiums an der Nationalen Theater- und Film-Universität „I. L. Caragiale” Bukarest. Ihr künstlerisches Spektrum reicht von kreativen Multimedia-Performances, wo sie zum Beispiel Live Auftritte mit Fotocollagen und Videoeinspielungen kombiniert, bis zur Entwicklung von experimentellen Methoden für fortgeschrittene Performance-Inszenierungen. Durch ihre aparte künstlerische Sprache nimmt sie eine einzigartige Präsenz in der rumänischen Theaterszene ein und darf sich mit Recht die wichtigste Multimedia-Theaterregisseurin Rumäniens nennen. Darüber hinaus hat sie zahlreiche Kulturevents und Multimedia-Installationen gestaltet, Dokumentar- und Kurzfilme sowie Musikvideos gedreht. 2015 wurde sie mit Rumäniens wichtigstem Preis für Kurzdokumentarfilme, dem „Gopo Award”, ausgezeichnet. Ihre Werke wurden an den landesweit größten und bedeutendsten Theaterhäusern gezeigt. Ihre letzten Inszenierungen umfassen „Ich, ein Puppenhaus”, eine Multimedia-Performance, Teil des Ibsen-Stipendienpreises 2014 und das Dokumentartheaterprojekt „Wiegenlied. Eine Geschichte über Maria Tănase”. Beide wurden im Herbst 2016 nach New York und Seattle eingeladen.
1.Teil (70 Min.)
Tagebuch zu Rumänien. Constanţa
Regie: Carmen Lidia Vidu
Bühnenbild und Kostüme: Lăcrămioara Dumitraşcu
Choreografie: Cristiana Drăgan
Foto und Videomontage: Cristina Baciu
Besetzung: Mirela
Pană, Lana Moscaliuc, Turchian Guzin Nasurla,
Laura
Iordan Adrian, Alina Mantu, Florina Stănculeţ
Produktion: Staatstheater Constanţa
Premiere: 3. März 2017
2.Teil (60 Min.)
Tagebuch zu Rumänien. Sfântu Gheorghe
Text und Regie: Carmen Lidia Vidu
Besetzung: Sebastian
Marina, Daniel Rizea, Ioana Alexandrina
Costea,
Ion Fiscuteanu, Elena Popa, Costi Apostol
Bühnenbild und Kostüme: Raluca Alexandrescu
Musik: Luiza Zan, Kónya Ütö Bence
Foto: Vargyasi Levente
Videocollage: Vetró Baji
Videoprojektion: Molnár Csaba
Produktion: Andrei-Mureşanu-Theater
Premiere: 30. September 2016
Das 1951 gegründete Staatstheater Constanţa blickt auf eine turbulente Geschichte zurück. In den über sechs Jahrzehnten seines Bestehens hat es mehrmals den Namen von Drama- und Komödientheater über Nationaltheater bis hin zur heutigen Bezeichnung gewechselt. Es ist eine dem Bezirksrat Constanţa untergeordnete öffentliche Kulturinstitution. Zahlreiche international bekannte Regisseure haben hier inszeniert. Über 300 Premieren wurden hier gezeigt. Aufgrund seiner besonderen Lage in der geschichtsträchtigen Hafenstadt am Schwarzen Meer nahmen antike Stücke einen gesonderten Platz im Repertoire des Theaters ein. Trotz zaghafter Versuche Anfang der 1980er Jahre, ist es erst 2016 gelungen, das Internationale Theaterfestival „Mythen der Festung” zu organisieren. Im Juni dieses Jahres nahmen 20 Gruppen aus Europa, Südkorea und den USA an der zweiten Festivalausgabe teil.
Das 1987 gegründete Andrei-Mureşanu-Theater (TAM) in Sankt Georgen ist eine von der Stadtverwaltung geförderte öffentliche Institution. Sie ist der wichtigste Anbieter von Kulturveranstaltungen für die rumänische Minderheit in der Region. Als Repertoiretheater bietet das TAM Inszenierungen von klassischen und zeitgenössischen Stücken, bleibt zugleich offen für neue Strömungen der Theaterszene. Um den Bedürfnissen der Öffentlichkeit stets gerecht zu sein, ist das TAM andauernd bestrebt, sein kulturelles Angebot zu verbessern. Dabei wird großer Wert auf eine konstante Zusammenarbeit mit anderen lokalen Kulturinstitutionen, mit Vertretern der Zivilgesellschaft und NGOs gelegt. Ziel des Andrei-Mureşanu-Theaters ist es, weiterhin seine einzigartige Präsenz in der zeitgenössischen Theaterlandschaft Rumäniens auszubauen.
Ein Projekt kofinanziert von der Verwaltungsbehörde des Nationalen Kulturfonds Rumäniens (AFCN)
Verzichtserklärung: „Das Projekt vertritt nicht zwangsläufig die Position der Verwaltungsbehörde des Nationalen Kulturfonds (AFCN). Diese ist nicht verantwortlich für den Projektinhalt oder die Art und Weise, wie die Projektergebnisse verwendet werden können. Die Verantwortung dafür obliegt ausschließlich dem Begünstigten der Finanzierung.”