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Das Jazzfest Wieden, das vom Bezirksamt des 4. Bezirks organisiert wird, kehrt nun nach 3-jähriger Pause mit einem Konzert im Rumänischen Kulturinstitut Wien zurück. Das Konzert findet am Donnerstag, den 19. Oktober, um 19 Uhr statt und wird mit den Musikern Zeyla Tomlyn (RO, Gesang), Elly Wright (AT, Gesang), Erwin Schmidt (AT, Klavier) Michael Acker (RO, Bass) und Joris Dudli (CH, Schlagzeug) eröffnet.
Das Jazzfest Wieden wurde 2002 von Susanne Reichard und Elly Wright, mit Unterstützung der Bezirksverwaltung Wieden und des Museumsvereins Wieden, ins Leben gerufen. Das Jazzfest war und ist weiterhin sehr beliebt in der Kultursaison im Oktober.
Der Eintritt ist frei. Da die Plätze im Saal begrenzt sind, bitten wir darum, Ihre Teilnahme per E-Mail an uawg(at)rkiwien.at anzumelden.
Zeyla Tomlyn (Petra Acker) ist wahrlich ein komplexes musikalisches Phänomen - vor allem aufgrund ihrer breiten Stil-Palette. Sie improvisiert mit einem beeindruckenden Stimmumfang, komponiert, produziert und führt auch Regie. Mehrstimmige Arrangements sind ihre Spezialität und die Live-Performance ist für sie ein Ereignis, das die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit aufhebt und die Realität schmelzen lässt. Im Jahr 2021 änderte die Künstlerin ihren Künstlernamen in Petra Acker. Zeyla wurde bereits im jungen Alter von 6 Jahren in die Welt der Musik eingeführt und wurde eines der ersten Mitglieder des preisgekrönten Ensembles „Canzonetta“, welches zahlreiche Konzerte im In- und Ausland aufgeführt hat. Die Künstlerin war in über 20 Gruppen, Bands und Ensembles aktiv und war bei manchen von ihnen auch an der Gründung beteiligt. Mit Leichtigkeit lernte sie verschiedene Stile wie Klassik, Gospel, Jazz, Funk, Soul und Rock zu beherrschen. Sie ist mit Künstler*innen wie Bobby McFerrin, Elly Wright (AU, USA), Thomas Siffling Trio (DE), Peter Maffay (DE), Joel Holmes, (NYC, Berlin) und Jimmy Madison (NYC) aufgetreten.
Elly Wright wuchs in den 50er Jahren in Wien auf und studierte Tanz bei dem New Yorker Jazz-Choreografen Conrad Pringle. Den Großteil der 60er Jahre hat Elly in Europa und den USA verbracht. Als Tänzerin „on the road“ hat sie ihren späteren Ehemann kennengelernt, den Saxophonisten Leo Wright (Mitglied von Bands wie Dizzy Gillespie, Charles Mingus Band und viele weitere). In den 70er Jahren ist sie dann in das damalige West-Berlin gezogen. Nach ihrer Gesangs- und Klavierausbildung bei der Opernsängerin Hope Foy und dem Pianisten Fred Nopper gründete Leo Wright, der mit dem SFB-Orchester zusammenarbeitete, die Band „Leo Wright and Friends“. Weitere Mitglieder der Band waren: Rolf Ericson, Eduardo Lisavetzky, Aladar Pege, Ron Stevenson und natürlich Elly Wright. Elly und Leo Wright besuchten Jazzkurse am Berklee College of Music in Boston, welche u.a. von Sheila Jordan, Bobby McFerrin und Rudi Wilfer geleitet wurden. Am 3. November 2022 erhielt Elly Wright die „Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold“ (Künstlerhaus Wien) für ihre Tätigkeit als Jazz-Sängerin und Musikprofessorin.
Michael Acker ist einer der originellsten und tatkräftigsten Bassisten, den die rumänische Jazzszene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Er hat die Bass-Gitarre im Alter von 17 Jahren für sich entdeckt und trat schon bald mit der Funk-Band „The Others“ auf den größten Bühnen des Landes auf. Im Rahmen seines Jazz-Studiums an der Universität für Musik in Bukarest ging seine musikalische Entwicklung sprunghaft weiter und neben dem Jazz entwickelte er ein großes Interesse an einer breiten Palette von Stilen. House, RnB, Afrobeat und brasilianische Musik sind nur einige der Musikstile, denen er sich verschrieben hat. Um seinen Horizont noch mehr zu erweitern, ist er schließlich nach Wien gezogen, wo er in kürzester Zeit ein wichtiger Bestandteil der lokalen und internationalen Musikszene wurde. Zu seinen Kollaborationen zählen: Joel Holmes (USA), Kamaal Williams (UK), Cody Currie (UK), Joander Cruz (BRA), Antonio de Padua (BRA), Heinz von Hermann (AT), Mircea Tiberian (RO), Anton Eger (SWE) und viele weitere.
Erwin Schmidt wurde am 24. Januar 1955 in Wien geboren. Nach seinem klassischen Klavierstudium und dem Abschluss des Jazz-Studiums am Wiener Konservatorium bei Professor Fritz Pauer, arbeitete Erwin Schmidt als Musiker und Lehrer. Er gilt als einer der besten Pianisten Österreichs und wird häufig für Konzerte, Tourneen und Festivals angefragt. So spielte er in Österreich beim „Wiener Jazzfestival“ (1998 mit Kevin Mahagony, 1999 mit Ray Charles), beim „Jazzherbst Salzburg“, bei „Jazz over Villach“ und international spielte er bei den Jazztagen „Generations 2010" in Frauenfeld (Schweiz) sowie in Mexiko, Bangkok, Hanoi und Ho Chi Minh. Erwin Schmidt ist schon seit einigen Jahren ein leidenschaftlicher Spieler der Hammond Orgel. Neben seiner Tätigkeit als Musiker unterrichtet er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und an der Musikschule Albrechtsberg in Klosterneuburg, wo er sich intensiv und tatkräftig der Nachwuchsförderung widmet.
Joris Dudli wurde 1957 in Frauenfeld, Schweiz, geboren und zog 1964 nach Wien. Er nahm seit seinem 12. Lebensjahr Klavierunterricht und ist seit seinem 14. Lebensjahr Autodidakt am Schlagzeug. In der Zeit zwischen 1986 und 1999 konnte er New York sein Zuhause nennen. Bei seinen internationalen Konzerten und Tourneen trat er u.a. mit folgenden Künstlern auf: Mentor Art Farmer, Clifford Jordan, Jimmy Heath, Mulgrew Miller, Eddie Henderson, Don Bradon, Ira Coleman, Barry Finnerty, Kevin Hays, Tom Harell, Mickey Tucker, Harold Vick, Joe Lovano, Jeoff Keezer, „Jazztet” (Art Farmer, Benny Golson und Curtis Fuller), Joe Henderson, Ray Anderson, Benny Bailey, Jerry Bergonzim, Johnny Griffin, Dennis Irwin, Dave Kikowsky, Sal Nistico, Hal Singer, Steve Grossman, Kevin Mahagony, Robert Glasper, Sean Jones, Joey Calderazzo und Alex Foster. Seine aktuellen Projekte: Danny Grissett, die elektrische Version „Earth Jazz" mit Richie Goods und Anthony Wonsey, und seit 2012 das Quintett „In The Spirit Of Coltrane And Cannonball" mit Eric Alexander und Harold Mabern. Weitere Projekte sind das „Blue Train Sextett“ mit Jim Rotondi und Steve Davis, das „Joris Dudli Sextet“ (Debüt-CD „A Rewarding Journey" mit 50% Eigenkompositionen, Benny Golson und Jeremy Pelt als Gäste).
© Victor Detto