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Das Balassi Institut, Collegium Hungaricum Wien und das Rumänische Kulturinstitut in Wien veranstalten am Dienstag, 11. November, eine Tagung zum Thema der Sowjetischen Schauprozesse und Politjustiz unter Stalin und Chruščev, und deren Einfluß über die Satellitenländer Mosakaus. Die Vorträge widmen sich der damaligen Situation in Ungarn, Rumänien, Polen, in der DDR und Tschechoslowakei, aber auch in Österreich. Aus Rumänien sind Herr Mihaly Nagy, Vizepräsident des Rumänischen Kulturinstitutes und Herr Laszlo Csendes, von dem Nationalen Rat für das Studium der Archive der Securitate zu Gast.
Die von Josif Stalin veranlassten
Schauprozesse dienten zur gänzlichen Unterwerfung des Satellitenstaaten
Moskaus. In den meist öffentlichen Gerichtsverfahren sollten nicht
„Gegenspieler” Stalins verurteilt werden, sondern die „treuen Schüler Stalins”,
die auf dem Gipfel ihrer Macht für die Rolle des Opfers ausgesucht wurden. Nach
dem Vorbild der Moskauer Schauprozesse in den Dreißiger Jahren ließ Stalin
später ähnliche Prozesse in den Ostblockstaaten inszenieren. Die Säuberungen
beginnen durch den Bruch Stalins mit Tito im Jahre 1948. Zum Beispiel wurden
gegen den ungarischen Widerstandskämpfer Laszlo Rajk oder den Tschechoslowaken
Rudolf Slansky Prozesse angestrengt. Die Prozesse fanden gerade auf dem
Höhepunkt des Kalten Krieges statt, u.a. in Ungarn gegen József Kardinal
Mindszenty, in Rumänien gegen den katholischen Bischof Áron Márton.
Die Internationale Tagung versucht eine vergleichende Analyse der verschiedenen
mittel- und osteuropäischen Länder zu präsentieren, um ein besseres Verständnis
über ihre politischen, gesellschaftlichen und historischen Entwicklungen zu
vermitteln.
Eine Veranstaltung von Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung
Graz, ÁBTL – Historisches Archiv der Staatssicherheitsdienste (Budapest),
Institut für ungarische Geschichtsforschung in Wien, Tschechisches Zentrum
Wien, Slowakisches Institut Wien, Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen
Akademie der Wissenschaften in Wien und dem Rumänischen Kulturinstitut Wien.