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Das Rumänische Kulturinstitut Wien präsentiert die Ausstellung „Spirala timpului” / „Zeitspirale” der Künstlerin Eufrosina Săbiescu im RKI Wien. Die Kuratorin der Ausstellung ist Ana-Maria Altmann.
Am 3. Oktober, um 18:30 Uhr findet in Anwesenheit der Künstlerin und der Kuratorin die Ausstellungseröffnung statt.
Die Ausstellung kann bis zum 31. Oktober, werktags von 10:00 bis 17:00 Uhr, besucht werden.
Wie in einer sich langsam drehenden Zeitspirale, rollen vor dem Betrachter Bilder der Erinnerung aus längst vergangenen Zeiten der Kindheit. Kleine Bronzegestalten wachsen aus überdimensionalen Handflächen heraus oder liegen beschaulich auf ausgehöhlten Fußabdrücken. Figuren mit schelmischen, vergnügten, traurigen oder entsetzten Blicken, sind Ausdruck einer Welt die an die Erzählungen von Antoine de Saint Exupéry erinnern. Nicht die Zeitreise in die eigene Kindheit an sich und auch nicht der Kleine Prinz in seiner skulpturalen Gestalt verblüffen das Auge des Publikums, sondern das experimentieren mit Form, Volumen und Materie in einer Ausführung, die einzigartig erscheint. Die rau an der Oberfläche gefassten Abdrücke des eigenen Antlitzes und der eigenen Glieder sind Ausformungen expressiver Gebärden und innerer Zweifel, die das Gegenstück zu den fragilen, miniaturartigen Gestalten bilden, die Sinnbild für das spielerische Treiben der Kinder sind. Eufrosina Săbiescu ist, im klassischen Sinne des Wortes, leidenschaftlich Bildhauerin; sie modelliert, nimmt Abdrücke, gießt in Bronze, retuschiert und schleift. Nichts ist dem Zufall überlassen. Die Hände sind ermüdet, überarbeitet und geschwollen, sie tragen die Kunst und die eigenen drei Kinder durch eine Lebenserzählung, die Zeit und Weile braucht, um sich zu entfalten. Eufrosina Săbiescu artikuliert in ihrem Werk das eigene Zeitverständnis, nicht mit Langeweile, Kurzweil oder mit Muße, sondern agiert mit Courage, mitten im Flow. Die Frage nach der Rolle der Katharsis steht im Fokus ihres Schaffens. Die Antwort spiegelt sich in den Werken die den Eintritt in ihre Zeitspirale gefunden haben. Auf der ständigen Suche nach Balance, wird das Schaffen für die dreifache Mutter zur Achterbahn. Die Souveränität des Kreierens als roter Faden durch Raum und Zeit - wird diese ohne Risse, Falten und Brüche im Alltag zu überwinden sein?“ (Ana-Maria Altmann).
Eufrosina Săbiescu lebt und arbeitet in Wien. Sie wurde in eine Künstlerfamilie hineingeboren und betrachtet die Kunst seit ihrer frühen Kindheit als ihre Berufung. Ihr Wissen über Kunst wurde durch ihr Studium an der Nationalen Universität für Kunst in Bukarest vertieft. Hier schloss sie ihr Studium der Bildhauerei mit einem Bachelor of Arts ab und absolvierte später den Master of Arts. Nach ihrem Abschluss erhielt sie ein internationales DAAD-Stipendium für KünstlerInnen an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf, wo sie bei den Professoren David Rabinowitch und Anthony Cragg studierte. Seitdem hat Eufrosina Sabiescu an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Kunstbiennalen teilgenommen und wurde 2013 für den Preis der National Association of Fine Artists, Romania Art Biennale, nominiert. Sie ist der festen Überzeugung, dass ein Künstler verschiedene Materialien und Techniken erforschen sollte. Ihre wunderschönen Skulpturen sind heute Teil von Privatsammlungen in Deutschland, Österreich, Italien und Rumänien, und ihre Skulptur „Aqua di Volterra“ wurde 2011 Teil des TAAM Museo Itinerante d'Arte Contemporanea di Sculptura Volterra, Italien. Für ihren Beitrag zur Kunst wurde sie 2022 von der Musa International Foundation mit dem bedeutenden Woman Art Award ausgezeichnet.