Samuel von Brukenthal – ein früher Europäer

Das Rumänische Kulturinstitut Wien organisiert am 28. Mai um 19 Uhr im RKI Wien die Ausstellung und Konferenz „Samuel von Brukenthal – ein früher Europäer”.

Die Konferenz wird von Thomas Șindilariu, Unterstaatssekretär in der Abteilung für Interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, gehalten. Dieser wird Samuel von Bruckenthal als einen Wegbereiter der Moderne und der europäischen Aufklärung im Kontext der damaligen Zeitgeschichte vorstellen. Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten und von zeitgenössischer Musik begleitet, die 2021 vom Collegium Musicum Brukenthal aufgezeichnet wurde und Stücke von Haydn, Mozart, aber auch transsilvanische Musik aus dem 18. Jahrhundert enthält.  

Das Thema der Ausstellung und der Konferenz ist es, die Chancen aufzuzeigen, die sich aus der Zugehörigkeit Siebenbürgens zu einem frühen Europa, dem Habsburgerreich des 18. Jahrhunderts, ergeben, und die Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen, die im Gegensatz zu den Zeiten der ständigen Krise und Isolation der Region im 17. Jahrhundert stehen. In diesem Sinne wird Samuel von Brukenthal als ein Wegbereiter der Moderne und der europäischen Aufklärung vorgestellt. 

Samuel von Brukenthal: Geboren am 26. Juli 1721 in Leschkirch (Rumänien). Verstorben am 9. April 1803 in Sibiu. Beamter im österreichischem Staatsdienst, Reichsfreiherr und von 1777–1787 Gouverneur von Siebenbürgen. Er entstammte dem siebenbürgischen Beamtenadel. Sein Großvater und sein Vater hatten hier das Königsrichteramt bekleidet. Brukenthals Vater Michael Brekner (Bruckner), Königsrichter von Leschkirch, wurde 1724 wegen seines loyalen Verhaltens während des Kuruzenkrieges von Kaiser Karl VI. als Landesherr der Habsburgermonarchie in den erblichen Adelsstand mit dem Adelsprädikat „von Brukenthal“ erhoben. Die Mutter, Susanna, entstammte der angesehenen Adelsfamilie „von Heydendorff“. Nach einem insgesamt kurzen Studium in Halle, Jena, vielleicht auch Leipzig, kehrte Brukenthal ohne akademischen Titel nach Siebenbürgen zurück und bekleidete zunächst relativ unbedeutende Verwaltungsämter. In den 1750er Jahren wurde er als Beauftragter der Sächsischen Nationsuniversität an den Hof von Kaiserin Maria Theresia entsandt. Daraufhin entwickelte sich eine langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr. Brukenthal trat in den österreichischen Staatsdienst ein und wurde von Maria Theresia 1762 zum Provinzialkanzler von Siebenbürgen ernannt, 1765 mit dem Vorsitz der Siebenbürgischen Hofkanzlei in Wien betraut, 1774 „bevollmächtigter Commissär und Präses des siebenbürgischen Guberniums“ und schließlich 1777 zum wirklichen Gouverneur von Siebenbürgen mit dem Sitz in Hermannstadt ernannt. Wegen seiner Einwände gegen die Reformen von Maria Theresias Sohn, Kaiser Joseph II., wurde er 1787 von diesem pensioniert. Er kehrte nach Hermannstadt zurück und widmete sich seinen Sammlungen sowie der Förderung des geistigen, künstlerischen und kulturellen Lebens. Brukenthal war evangelisch und gehörte der Lutherischen Gemeinde an. 

Die Wanderausstellung „Samuel von Brukenthal - ein früher Europäer" wurde anlässlich seines 300. Geburtstages am 26.07.2021 von der Abteilung für Interethnische Beziehungen im Innenhof des nach ihm benannten Museums in Sibiu eröffnet.  Die Ausstellung wurde seit 2021 im In- und Ausland in Sibiu, Bukarest, Brașov, Cluj, Timișoara, Reșița, Sighișoara und Satu Mare gezeigt und ist auf anderen Halterungen vorübergehend im Hof des Brukenthal-Museums Sibiu und dauerhaft im Park des Brukenthal-Palasts in Avrig zu sehen. Die tourende Version wurde bereits in Weißenfels/Deutschland und Berlin (Rumänische Botschaft) präsentiert, und wird am 2. Mai 2024 in Halle, Stadtmuseum, zu sehen sein. Das Ausstellungs- und Katalogprojekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa. Die Ausstellung wird ebenfalls von folgenden Partnern unterstützt: Nationalmuseum Brukenthal Sibiu, Nationalarchive Rumäniens, Samuel von Brukenthal Stiftung Sibiu, Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien, Verband der Siebenbürger Sachsen

Wir bitten Sie, Ihre Teilnahme per Mail an uawg(at)rkiwien(Punkt)at oder telefonisch unter +43 (0) 13191081 anzumelden.

Partner: Abteilung für Interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung