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Im Jahr 2021 wird das 140. Jubiläum des rumänischen Komponisten George Enescu gefeiert. Zu diesem Anlass findet am 7. Juli um 19:00 Uhr ein Konzert im Salon der International Salzburg Association im Schloss Kuenburg-Langenhof Salzburg statt. Herzstück dieses Projektes sind die beiden Trios für Klavier, Violine und Violoncello welche von Mihaela Martin (Violine), Professorin an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin, Andrei Ioniță (Violoncello) - beide Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau - und dem Pianisten Andrei Gologan aufgeführt werden.
Die beiden Werke skizzieren Enescus Porträt aus zwei verschiedenen Blickwinkeln: das Trio Nr. 1 in g-Moll (1897) präsentiert einen 16-jährigen Komponisten, der noch unter den Einflüssen von Brahms und Beethoven stand, während das Trio Nr. 2 in a-Moll (1916), eine ganz eigene Klangwelt schafft - die unverwechselbare Tonsprache George Enescus.
Die Veranstaltung wird mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts Wien, des Honorarkonsulates für Rumänien in Salzburg und Bösendorfer organisiert.
Das viersätzige Klaviertrio in g-Moll komponierte George Enescu 1897 im Alter von 16 Jahren. Bis 1894 studierte er noch Geige bei Joseph Hellmesberger in Wien und wechselte dann zum Kompositionsunterricht bei Jules Massenet und Gabriel Fauré nach Paris, wo er sich dann auch mit Maurice Ravel anfreundete. Lange Zeit galt das Trio g-Moll als verschollen, bis vor einigen Jahren die Einzelstimmen wieder auftauchten. Mit Klischees wie „jugendlich“, „symphonisch angelegt“, „Anklänge an diesen und jenen“ wird man dieser Musik nicht gerecht.
Das Trio in a-Moll, entstanden in den ersten Monaten des Jahres 1916, ist bereits ein reiferes Werk, welches den Charme unveränderter Spontaneität ausstrahlt. Wie auch das gleichnamige Jugendwerk, wurde das Trio in a-Moll erst nach dem Tod des Komponisten aus einer fast unleserlichen Handschrift wiederentdeckt. Das Klaviertrio in a-Moll nutzt die Klangfarben- und Möglichkeiten aller Instrumente raffiniert aus. Man höre diesen Einfallsreichtum, diese Melodien, diese formale Klarheit und Raffinesse und vor allem die berauschende Freude und Freiheit.
Mihaela Martin zählt zu den herausragendsten Violinvirtuosen ihrer Generation. Mit 19 Jahren gewann sie den zweiten Preis beim Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau, worauf weitere Hauptpreise in Montreal und Brüssel folgten. Mihaela Martin hat mit Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, dem Mozarteum Orchestra in Salzburg oder dem Gewandhaus Orchestra in Leipzig zusammengearbeitet. Sie ist derzeit Professorin an der Musikuniversität in Köln, der Musikakademie in Kronberg und der Barenboim-Said-Akademie in Berlin.
Der Cellist Andrei Ioniță gewann 2015 den 1. Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und begann damit seine internationale Karriere. In den letzten Jahren trat er mit Orchestern wie dem Detroit Symphony Orchestra, den Dresdner Philharmonikern oder den Münchner Philharmonikern auf. Er arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Kent Nagano und Krzyztof Penderecki zusammen. Andrei trat kürzlich in der Carnegie Hall, im Konzerthaus Berlin, in der Elbphilharmonie und in der Tonhalle Zürich auf.
Der Pianist Andrei Gologan trat in den letzten Jahren unter anderem im Pierre-Boulez-Saal und im Konzerthaus Berlin, der Stiftung Mozarteum in Salzburg und dem Beethovenhaus in Bonn auf. Zu seinen Mentoren zählen Sir András Schiff und Daniel Barenboim. Unter anderem trat er mit Orchestern wie der Camerata Salzburg und den Kiewer Philharmoniker auf. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. Benjamin Schmid, Gregory Ahss und Wolfgang Redik. Andrei ist Absolvent der Universität Mozarteum in Salzburg (Klasse Pavel Gililov).
„George Enescu wurde von 1888 bis 1894 von Ernst Ludwig (Klavier), Robert Fuchs (Kontrapunkt) und Joseph Hellmesberger jun. (Violine) in Wien unterrichtet. Letzterer kümmerte sich ganz besonders um George Enescu, nahm Ihn in seine Wohnung in der Niebelungengasse auf und liess Ihn immer wieder während der Proben und Aufführungen inmitten des Symphonieorchesters sitzen, sodass er die Klangwelt erleben und aufnehmen konnte. 1892 debütiert Enescu im Bösendorfersaal in Begleitung seines Lehrers Joseph Hellmesberger jun. und wurde von der Wiener Presse gepreist. Entscheidend für Enescu war auch die Bekanntschaft mit Johannes Brahms; bei der Aufführung dessen erster Symphonie 1894 konnte Enescu aktiv mitwirken. In Wien lernte er auch die Musik Wagners kennen, die Ihn für immer prägte. Er beendete sein Studium in Wien im Alter von 14 Jahren und erhielt die angesehene Silbermedaille der Gesellschaft der Musikfreunde“ („Auf rumänischer Spurensuche in Wien: Ein Stadtführer“, Gabriel Kohn, Peter Schubert, Verlag des Rumänischen Kulturinstituts, Bukarest, 2011).