- Pictures
- Video
Das Rumänische Kulturinstitut Wien lädt herzlich zur ersten Solo-Show der Künstlerin Ioana NEMEȘ in Österreich ein: „Times Colliding” im Kevin Space in Wien, organisiert vom Künstlerkollektiv Kilobase Bucharest, in Zusammenarbeit mit der Galerie Kevin Space und dem österreichischen Verein Tranzit.
Das in der Galerie Kevin Space präsentierte Projekt widmet sich der Einführung/Wiedereinführung von Schlüsselelementen der künstlerischen Praxis von Ioana Nemes in Österreich und ist Teil einer Ausstellungsreihe, die im vergangenen Herbst in der Between Bridges Stiftung in Berlin begonnen wurde.
Zeitraum der Ausstellung: 29. Mai - 14. Juli 2024
Vernissage: 29. Mai, 18:00 Uhr, als Teil der Veranstaltung Independent Space Index 2024, Wien
KuratorInnen: Kilobase Bucharest, Fanny Hauser und Viktor Neumann
Adresse:
Kunstverein
Kevin Space
Volkertplatz
14/3-4
AT – 1020 Wien
Die Ausstellung im Kevin Space, der eine eingehende Recherche im Archiv von Ioana Nemeș vorausgegangen ist, umfasst Werke wie:
The Wall Project umfasst die ersten nachhaltigen Bemühungen der fotografischen Aufzeichnung und Selbsteinschätzung/Positionierung auf der sich ständig bewegenden Linie zwischen subjektiv und objektiv.
Monthly Evaluations wurde von der Künstlerin zwischen 2005 und 2010 schrittweise aus dem Wunsch heraus entwickelt, „nicht greifbare Dinge wie das Leben und die Zeit aufzuzeichnen, zu sezieren, zu verstehen und zu beschreiben", basierend auf der Anwendung einer Reihe von Parametern zur Bewertung und Visualisierung jedes Tages, die zwischen 2003 und 2004 entwickelt und getestet wurden. Es war die Hauptreihe, in der Ioana Nemeș eine Arbeitsmethodik an der Schnittstelle von Sprache und Bild entwickelte, wobei sie stets das Dokumentarische, das Fiktionale, das Autobiografische mit der Ausweitung auf die Untersuchung allgemeiner, für den künstlerischen Prozess relevanter Themen mit Mikro- und Makrogeschichten verband, und das parallel zu ihrer persönlichen und künstlerischen Entwicklung vor dem Hintergrund der Entstehung einer Kunstszene in Rumänien zu jener Zeit.
Untitled - Interessiert am essentiellen und konzentrierten Charakter von Namen, Etiketten, aber auch an Möglichkeiten, Klassifizierungsversuche zu unterbrechen, verwendet Ioana Nemeș in der Reihe Untitled kommerzielle Drucke, die für den Verkauf von Farben und Schönheitsversprechen für die Innenarchitektur verwendet werden.
Ioana Nemeș (1979- 2011) war eine der bekanntesten rumänischen KünstlerInnen ihrer Generation. Sie hat mit Iosif Kiraly Fotografie an der Nationalen Universität der Künste Bukarest studiert. Sie war in der Handball-Nationalmannschaft eine anerkannte Leistungssportlerin, bis sie sich im Alter von 21 Jahren nach einem schweren Unfall für ein Kunststudium entschied. Die Arbeit und die künstlerische Forschungsarbeit von Ioana Nemeș wurden durch das Bedürfnis angeregt, die Mechanismen, die sich hinter den visuellen, sprachlichen und psychologischen Systemen verbergen, die uns definieren, so deutlich wie möglich zu visualisieren und zu kommunizieren. Die Arbeiten von Ioana Nemeș wurden in wichtigen Ausstellungen wie der Istanbul Biennale (2009), U-Turn Copenhagen (2008), der Prag Biennale (2007) und der Bukarest Biennale 2 (2006) gezeigt. Ihre Arbeiten wurden ausgestellt bei Art in General, NY (USA), Secession, Wien (AT), Smart Project Space, Amsterdam (NL), Kunsthalle Fridericianum, Kassel (DE), Royal College of Art, London (UK), Salonul de Proiecte, Bukarest (RO), Eastside Projects, Birmingham (UK), Triumf Amiria - Museum of Queer Culture, Bukarest (RO), Caixaforum Barcelona (ES), MNAC Bukarest (RO), Skulpturenmuseum Krolikarnia Warschau (PL), Uj Gallery, Budapest Museum (HU), Goethe Institut, Sofia (BG), KIM? Riga (LV), BOZAR, Brüssel (BE), Bunkier Sztuki (PL), Trafo, Budapest (HU), Drodesera Festival, Dro (IT), Galerie für zeitgenössische Kunst - Brukenthal-Museum, Sibiu (RO), Jiří Švestka Gallery, Prag (CZ), Wonnerth Dejaco Gallery, Wien (AT) und in Publikationen wie 100 New Artists (Laurence King Verlag) und Romanian Cultural Resolution (Hatje Cantz Verlag). Die jüngsten Einzelausstellungen fanden 2023 in Between Bridges, Berlin - der Stiftung des Künstlers Wolfgang Tillmans - und in Art Encounters, Timișoara, statt. Einzelausstellungen, die in Vorbereitung sind: Kevin Space, Wien, MNAC, Bukarest, SMAK Museum, Gent.
Die Galerie Kevin Space ist ein non-profit Kunstraum in Wien. Sie wurde 2016 von Fanny Hauser, Carolina Nöbauer, Denise Helene Sumi und Franziska Sophie Wildförster gegründet. Kevin Space unterstützt sowohl Ausstellungen als auch performative und diskursive Formate, die sowohl für die lokale als auch für die internationale Szene relevant sind. Ein besonderer Schwerpunkt des couragierten Programms von Kevin Space liegt auf der Präsentation kritischer künstlerischer Produktionen und neuer experimenteller Richtungen, die oft ortsspezifisch entwickelt werden. Die enge Zusammenarbeit mit Gastkünstlern lotet das Potenzial des Kunstraums als dynamischen Raum für Austausch aus. Ein Hauptanliegen der Galerie Kevin Space ist es, die Ausstellungen einem breiten Publikum zu vermitteln und das Programm durch eine auffallende Medienpräsenz im lokalen und internationalen Kontext sichtbar zu machen. Der Raum versteht sich als sozialer Raum und lädt während der Öffnungszeiten sowie im Rahmen von Sonderveranstaltungen (Künstlergespräche, Events, Lesungen, Vorführungen usw.) regelmäßig zur Teilnahme und kritischen Reflexion ein.
Über die KuratorInnen:
Das Duo KILOBASE BUCHAREST wurde 2010 von Dragoș Olea zusammen mit Ioana Nemeș (1979 – 2011) gegründet. Es sollte ein Kunstprojekt sein, das die Form eines nomadischen Kunstraums annimmt. Allmählich entwickelte sich KILOBASE BUCHAREST zu einer Mischform aus kuratorischem Projekt und nomadischer Galerie. Seit 2016 wird KILOBASE BUCHAREST von Dragoș Olea und Sandra Demetrescu konzipiert.
Fanny Hauser ist Kunsthistorikerin und Kuratorin und lebt in Wien. Sie ist Mitgründerin und Ko-Direktorin des Kunstvereins Kevin Space, einem 2016 gegründeten unabhängigen Ausstellungsraum in Wien. Seit Mai 2022 ist sie stellvertretende Direktorin des Ludwig Forum Aachen. Sie war zusammen mit Viktor Neumann auch als Kuratorin für die Gebert-Stiftung für Kultur in der Schweiz tätig. Zuvor war sie bei der documenta 14 in Kassel und Athen und bei der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary in Wien als kuratorische Assistentin tätig. Sie ist ein Gründungsmitglied von Haus, ein jährliches Ausstellungsformat, das von mehreren gemeinnützigen Organisationen gemeinsam organisiert wird. Außerdem ist sie Mitglied des kuratorischen Beirats der Freiburg Biennale 2020. Hauser hat Geschichte und vergleichende Literaturwissenschaft in Wien und Paris studiert und war als Lektorin und Kuratorin in der Universität für Angewandte Kunst Wien, in der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und der F+F Schule für Kunst und Design Zürich eingeladen.
Viktor Neumann ist Kurator und Kunsthistoriker aus Berlin. Er ist Kurator der Stiftung Between Bridges in Berlin und Ko-Kurator der Berliner Ausgabe der 5. Kiewer Biennale. Er hat Ausstellungen und Projekte u.a. für folgende Institutionen kuratiert: Whitney Museum of American Art, New York, Museum of Modern Art, Warschau, Bildmuseet, Umeå, Total Museum, Seoul, NCCA Yekaterinburg, Kunsthalle Bega, Timișoara, Ludwig Forum for International Art, Aachen, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Kölnischer Kunstverein, Köln und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf. Er war Ko-Kurator des Rumänischen Pavillons der 59. Biennale Venedig, des internationalen Projekts Parliament of Bodies und der Bergen Assembly 2019. Außerdem war er kuratorischer Assistent für die documenta 14 und für die 3. Moskauer Internationale Biennale für junge Kunst. Von 2020 bis 2021 war er Gastprofessor für kuratorische Studien an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe