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Die Forschungsplatform „Elfride Jelinek“ und das „Elfride Jelinek“ Forschungszentrum, mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts in Wien, der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft und des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres, organisieren im Zeitraum 26.-27. November, im MUSA Museum Startgalerie Artothek (Felderstraße 6-8), das Interdisziplinäre Symposium „SCHREIBEN ALS WIDERSTAND, Elfriede Jelinek & Herta Müller“.
„SCHREIBEN ALS WIDERSTAND, Elfriede Jelinek & Herta Müller“
Elfriede Jelinek und Herta Müller werden als politische Autorinnen diskutiert, die sich mit Haltung und Engagement öffentlich positionieren und sich in ihren Werken mit Diktatur, Totalitarismus und Repression auseinandersetzen – und dafür sanktioniert sowie als „Nestbeschmutzerinnen“ diffamiert wurden. Die beiden Nobelpreisträgerinnen werden unter diesen Aspekten miteinander in Beziehung gesetzt. Im Vordergrund stehen Analysen, die Jelinek und Müller als Schriftstellerinnen zeigen, die offensiv System-Kritik üben und gegen Gewalt, Tabus und Ausgrenzung in diesen Systemen bzw. im Fortwirken dieser Systeme anschreiben. Thematisiert werden dabei insbesondere die sprachkritischen Verfahren, mit denen Jelinek und Müller die Zusammenhänge von Gewalt, Ideologie und Sprache bewusst machen und die Leerstellen, das Unterdrückte, Verdrängte und Verschwiegene, zum Vorschein bringen. Auch die Kontexte, die politischen Systeme in Österreich und in Rumänien und deren Entwicklung bis heute, sowie das Verhältnis zwischen diesen beiden Ländern werden diskutiert. Das Symposium ist ganz bewusst als interkultureller Dialog zwischen ExpertInnen aus Österreich und Rumänien angelegt. Die Fragestellungen werden mittels Kurzvorträgen, Gesprächen, Diskussionsrunden und einer Lesung aus den politischen Essays der beiden Autorinnen aufbereitet.
PROGRAMM:
Donnerstag, 26.11.2015, 16.00 Uhr
· Eröffnungsrede von Isolde Charim (Wien): „Sprache.Politik.Subversion“
· Dialog mit Christa Gürtler (Universität Salzburg) und Maria Sass (Universität
· Sibiu): „Widersprechen. Autorinnenpositionen in Österreich und Rumänien“
· Graziella Predoiu (Universität Temeswar): „Machtstrukturen und Sprach-Kompositionen: Jelinek und Müller“
· Teresa Kovacs (Universität Wien): „Widerständiges Schreiben“, „Subversion bei Jelinek und Müller“
· Gespräch mit den Vortragenden, moderiert von Robert Huez (Literaturhaus Wien)
Donnerstag, 26.11.2015, 19.00 Uhr
· Lesung: „In jeder Sprache sitzen andere Augen“ mit Sylvie Rohrer und Andrea Eckert
Freitag, 27.11.2015, 9.00 Uhr
· Roman Hutter (Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie, Wien): „Zwischen Staat, Nation und Kultur“, „Zur politischen Vereinnahmung der Rumäniendeutschen“
· Dieter Segert (Universität Wien): „Rumänischer Staatssozialismus und sein Erbe – Abweichung und/oder osteuropäische Normalität?“
· Oliver Rathkolb (Universität Wien): „Zeithistorische Perspektiven zur aktuellen Totalitarismusdiskussion in Wissenschaft und Kunst“
· Dialog mit Bianca Bican (Universität Cluj) und Gerhard Scheit (Wien): „Das Ausgelassene der Sprache im Teufelskreis der Diktaturen“, „Literatur, Sprache und totale Herrschaft bei Jelinek und Müller“
· Gespräch: „Anschreiben gegen Vergessen und Verdrängen“ mit András F. Balogh (Universität Cluj), Madalina Diaconu (Universität Wien), Johanna Gehmacher (Universität Wien), Robert Schindel (Wien), moderiert von Silke Felber (Universität Wien).
Freitag, 27.11.2015, 15.00 Uhr
· Maria-Regina Kecht (Webster Vienna Private University): “Gegen Instrumentalisierung, Unterdrückung und Gewalt – Jelineks Systemkritik“
· Cristina Petrescu (Universität Bukarest): “Memory and Archive: Herta Müller’s Entanglements with the Communist Power“.
· Dialog mit Paola Bozzi (Universität Mailand) und Uta Degner (Universität Salzburg): „Höchst politisch: Tabu und Tabubruch bei Jelinek und Müller“
· Gespräch: „Die Nestbeschmutzerinnen“ mit Paola Bozzi (Universität Mailand), Alexa Stoicescu (Universität Bukarest), Daniela Strigl (Universität Wien), Rita Thiele (Deutsches Schauspielhaus Hamburg), moderiert von Pia Janke (Universität Wien)
Freitag, 27.11.2015, 19.00 Uhr
· Gespräch: „1989 und die Folgen: Transformation oder Stagnation?“ mit Karin Cervenka (Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres), George Guţu (Universität Bukarest), Ioan Holender (Wien), Oliver Schmitt (Universität Wien), moderiert von Laura Balomiri (Wien)
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.