Literarisches Projekt: Tristan Tzara, der Dada-Aufrührer buchstabe
16 APRIL 2021

Literarisches Projekt: Tristan Tzara, der Dada-Aufrührer

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Am 16. April jährt sich der Geburtstag von Tristan Tzara zum 125. Mal - eine ideale Gelegenheit, sich der Bedeutung seines Werks im Kontext der europäisch-avantgardistischen Kunst zu widmen. Aus diesem Anlass teilt das RKI Wien auf seiner Facebook-Seite eine deutschsprachige Lesung von Auszügen aus dem von Tristan Tzara verfassten fundamentalen Text des Dadaismus, „Manifest Dada 1918”. Gelesen wird der Text vom rumänischen Schauspieler Armand Iftode. Die Auszüge wurden aus dem Dada Almanach, Erich Reiß Verlag Berlin W62, Übertragung aus dem Französischen von Hans Jacob, entnommen.

Tristan Tzara hat mit der Initiierung der dadaistischen Bewegung die Kunst des 20. Jahrhunderts geprägt und radikal verändert. Die Avantgarde-Bewegung wollte die Kunst revolutionieren, traditionelle Werte untergraben, gegen den Krieg protestieren und stand für die Schaffung einer neuen Ästhetik, einer neuen Art, Literatur zu schreiben. „Tristan Tzara ist eine der Schlüsselfiguren der vielleicht einflussreichsten Avantgarde-Bewegung des 20. Jahrhunderts: Dada. Tzara wurde 1896 als Samuel Rosenstok in einer rumänischen Provinzstadt geboren. Zwanzig Jahre später schuf er unter neuem Namen mit Marcel Janco, Hugo Ball, Richard Huelsenbeck, Hans Arp und anderen im Züricher Cabaret Voltaire durch eine Reihe von chaotischen Performances Dada. Mit Tzara als treibender Kraft entwickelte sich Dada innerhalb weniger Jahre zu einem Sammelplatz für junge Künstler aus Paris, New York, Barcelona, Berlin und Buenos Aires, zu einer internationalen Bewegung, die die Kunst für immer verändern sollte. Marius Hentea zeichnet Tzaras Kindheit und Jugend in Rumänien detailliert nach, würdigt ausführlich die Verdienste seiner Dada-Jahre und rekonstruiert die oft überraschenden und abenteuerlichen Aktivitäten aus der Zeit nach Dada. Hentea legt mit TATA DADA nun die erste Biografie dieses wegweisenden Künstlers, Dichters und Aktivisten vor. („TATA DADA: Über das wahre Leben und die himmlischen Abenteuer des Tristan Tzara”, Marius Hentea, Berlin University Press ein Imprint von Verlagshaus Römerweg, 2016).

Armand Iftode absolvierte das Theoretische Lyzeum „Nikolaus Lenau” und schloss im Jahr 2011 sein Studium im Fachbereich „Schauspiel in deutscher Sprache” an der Fakultät für Musik der West-Universität Temeswar ab. Er spielte am Deutschen Staatstheater Temeswar, an der deutschen Abteilung des Nationaltheaters „Radu Stanca” in Hermannstadt, und seit 2012 ist er Teil der Theatergruppe „Auăleu”.

Übersetzung von Sarah Leonte - Bachelorabsolventin und Masterstudentin der rumänischen Sprache am Institut für Romanistik der Universität Wien

Foto von Tristan Tzara: Unbekannter Fotograf. Portrait of Tristan Tzara. c. 1920. Gelatin silver print.  Collection Chancellerie des Universités de Paris, Bibliothèque littéraire Jacques Doucet, Paris, Fonds Tzara.