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Die Schriftstellerin Gabriela Adameșteanu stellt am Donnerstag, den 21. November, um 12:00 Uhr in der Donau Lounge der Buch Wien ihren Roman „Voci la distanță” / „Stimmen auf Abstand” vor. Außerdem wird es ein Gespräch mit dem Übersetzer Jan Koneffke geben, in dem es vordergründig um das aktuelle Thema der Migration geht.
Der Roman wurde 2022 vom Verlag Polirom veröffentlicht und erhielt im selben Jahr den Prosa-Preis des rumänischen Schriftstellerverbands.
Der Roman „Stimmen auf Abstand” handelt von Beziehungen zwischen Kindern und Eltern, ihrer gegenseitigen Schuld, Emigration als globales, auch Rumänien betreffendes Phänomen und davon, dass das Leben mehr als einmal beginnt. Erschienen im Dezember 2022, spielt der Roman während der Corona-Pandemie in einem kleinen, aber malerischen, von Braunbären heimgesuchten Ferienort am Fuße der Karpaten. Sein zentrales Thema ist die Familie, die Beziehung zwischen Kindern und Eltern und ihre gegenseitige Schuld. Während sie sich in ihrer Villa in den Bergen aufhält, erinnert sich die Ärztin Anda Movilă an die Gewalttätigkeit ihres Vaters, die Kälte der Mutter, aber auch an ihre eigenen Fehler gegenüber den Kindern, Liviu und Delia. Diesem späten „Schuldspruch“ entgeht auch Elena Ceaușescu nicht, die als Mutter auf missbräuchliche und brutale Weise in die Liebesbeziehungen ihrer Kinder eingegriffen und sie so in den Alkoholismus getrieben hatte. Darüber hinaus zeichnet die Autorin das Tableau der im Übergang vom Kommunismus zum Kapitalismus aufkommenden Neureichen, Personen mit Verbindungen zu den alten und neuen Geheimdiensten, die in undurchschaubare Fehden verstrickt sind. „Voci la distanță“/„Stimmen auf Abstand“ ist auch ein Thriller, in dem die Frau des ehemaligen Kellners von Ceaușescu als Überlebende optimistisch erklärt: „Das Leben beginnt mehr als einmal.“
Gabriela Adameşteanu
Schriftstellerin, Journalistin, Essayistin, Absolventin der Fakultät für Literatur in Bukarest. Sie war Herausgeberin der einflussreichen unabhängigen politischen, sozialen und kulturellen Wochenzeitschrift „22“ und später ihrer Beilage „Bucurestiul Cultural“. Erst Vizepräsidentin und später Präsidentin des rumänischen PEN-Zentrums (1999-2004). Chevalier de L'Ordre des Arts et des Lettres, ein von der französischen Regierung verliehener Orden (2013). Ihre in 18 Sprachen übersetzten, ausgezeichneten und neu aufgelegten Bücher (Romane, Kurzprosa, Memoiren) wurden von rumänischen und internationalen Kritikern sehr geschätzt. Auf Deutsch erschienen sind „Der gleiche Weg an jedem Tag“, Schoeffling, Frankfurt, 2013, „Begegnung“, Wieser, 2018, übersetzt von Georg Aescht, „Der verlorene Morgen“, Die Andere Bibliothek, Aufbau, Berlin, 2018, „Das Provisorium der Liebe“, Aufbau, Berlin, 2021 und ‚Der Trevibrunnen‘, Aufbau, Die Andere Bibliothek, 2023, übersetzt von Eva Ruth Wemme, die auch den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse 2019 erhielt. Kurzprosa in Anthologien „Das Leben wie ein Tortenboden, Neue rumänische Prosa”, 2018, Transit, Berlin.
Eintrittskarten für die Buch Wien sind hier erhältlich
Partner: Rumänisches Kulturinstitut Wien