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Das Rumänische Kulturinstitut in Wien und die Botschaft von Rumänien in Wien präsentieren am Freitag, 16. Dezember, um 18.00 Uhr, den Dokumentarfilm „Trading Germans“ (2014, Regie: Răzvan Georgescu). Die Veranstaltung wird dem Tag der nationalen Minderheiten Rumäniens gewidmet, als Teil einer Filmserie die im RKI Wien (Argentinierstrasse 39) gezeigt wird und die am 20. Dezember mit dem Film „Aliyah DaDa“ (2015, Regia Oana Giurgiu) und am 21. Dezember mit der Doku „Dui Rroma“ (Österreich, 2014, Regia Iovanca Gaspar) fortgeführt wird. „Dui Rroma“ wird in Anwesenheit des jungen Musikers Adrian Gaspar gezeigt.
„Trading Germans“ ist in den Filmsprachen Rumänisch/Deutsch/Englisch gedreht und wird mit deutschen Untertiteln gezeigt. Eintritt frei im Rahmen der verfügbaren Plätzen.
In den 1960ern lebten noch rund 350.000 Deutsche in Rumänien, die meisten davon in Siebenbürgen. Unter dem kommunistischen Regime von Nicolae Ceaușescu hatten viele von ihnen mit Diskriminierung und drohender Armut zu kämpfen. Wenig verwunderlich, dass diese von einem Leben in der Bundesrepublik Deutschland träumten. Die Regierungen der beiden Länder schlossen daraufhin ein Auswanderungsabkommen ab, von dem die Öffentlichkeit freilich nichts erfahren sollte. Denn in Wirklichkeit tat der Diktator nichts anderes, als im Verlauf von über 20 Jahren eine Viertelmillion Menschen gegen Milliardenbeträge an die Bundesrepublik Deutschland zu verkaufen. Es handelte sich um einen modernen, im größten Stil aufgezogenen Menschenhandel. Trading Germans erzählt wie der Deal zustande kam, wie er umgesetzt wurde und mit welchen Auswirkungen und Schikanen die Betroffenen zu kämpfen hatten. Aufwändig recherchierte Archivbilder werden Interviews mit Auswanderern sowie mit Politikern und Beamten gegenüber gestellt. Der Anwalt Heinz Günther Hüsch ist einer dieser befragten Zeitzeugen. Er leitete die Verhandlungen auf deutscher Seite und gewährt hier erstmals Einblick in seine Akten. Die deutsch-rumänische Koproduktion ist ein Beitrag zur Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte und zugleich ein Appell, sich weiterhin mit dem Thema auseinander zu setzen. (http://www.letsceefilmfestival.com/)
Filmtrailer: https://vimeo.com/109615066
Filmproduktion: Hi Film Productions (Rumänien), Februar Film (Deutschland) und Răzvan Georgescu
Koproduktion: HBO Rumänien, MDR, RBB, mit Unterstützung: Media Eu-Programm, Hessische Filmförderung, SRTv und Robert Bosch Stiftung
Produktionsleitung: Ada und Alexandru Solomon, Florian Hartung
Kamera: Alexandru Solomon, Sami Karim, Marius Beșu
Montage: Wolfgang Lehmann, Cătălin Cristuțiu
Musik: Remus Georgescu, Anatol Ștefăneț/Trigo
Der Tag der nationalen Minderheiten Rumäniens wird seit 1998 von ethnischen Minderheiten in Rumänien gefeiert. Am 18. Dezember 1992 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Erklärung über die Rechte von Angehörigen nationaler oder ethnischer, religiöser und sprachlicher Minderheiten angenommen.